Vohburg
Suchtprävention mal anders

Weimarer Kulturexpress präsentiert Theaterstück an der Schule

03.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:43 Uhr

Von Gras zu Crystal: Rund 200 Schüler der Mittelschule Vohburg sahen am Mittwoch das Stück des Weimarer Kulturexpress. Eindrucksvoll wurde da gezeigt, was passieren kann, wenn aus arglosem Ausprobieren plötzlich bitterer Ernst wird. - Foto: Lamprecht

Vohburg (PK) Suchtprävention auf andere Art stand in dieser Woche in der Mittelschule Vohburg auf dem Stundenplan. Zwei Schauspieler des Weimarer Kulturexpress präsentierten den Schülern der siebten bis zehnten Klassen das Stück "Drogen - von Gras bis Crystal".

Die beiden Teenager Anne und Florian verbindet eine Jugendliebe, die bis auf die Sandkastenzeit zurückreicht. Mit der Zeit kommen sie sich näher und Florian verleitet die arglose Anne dazu, auch einmal Gras zu rauchen. Was zu Beginn wie ein harmloses Ausprobieren scheint, zerstört nach und nach ihre Beziehung, ihr Leben. Aus dem Spaß wird gefährlicher Ernst, denn für Florian bleibt es nicht beim Gras, er konsumiert schon bald auch andere Drogen. In diesem Fall Crystal. Aber es könnte auch jedes andere harte Rauschmittel sein. Für die beiden beginnt ein kraftaufreibender Kampf gegen die Droge, der für das Paar alles andere als gut endet.

Mit viel Leidenschaft und ganz nah an der Realität präsentieren die beiden jungen Schauspieler Laura Dittmann und Janning Sobotta (kleine Fotos) ihr Stück und begeistern damit Schüler und Lehrer in der ganzen Republik. "Wir sind das Jahr über jeden Tag an einer anderen Schule - und zumindest bisher ist das Stück überall gut angekommen", erzählen sie.

Das sieht auch Elisabeth Bachmeier, Rektorin der Grund- und Mittelschule Vohburg, so: "Wir machen eigentlich in jedem Schuljahr in irgendeiner Form Suchtprävention. In den vergangenen Jahren waren immer Vertreter der Beratungsstelle Prop aus Manching da. Die kommen auch in diesem Herbst wieder, aber jetzt wollten wir auch mal was anderes ausprobieren."

Die Idee, die Theatergruppe einzuladen, sei von einer Kollegin gekommen. Sie habe sich dann informiert und Kontakt aufgenommen. "Das ist eine wichtige Sache", findet Bachmeier. Einen konkreten Anlass gebe es nicht, aber man muss das den Schülern einfach immer wieder klar machen, "und wenn es einen wieder zurück auf den richtigen Weg bringt, dann ist schon was gewonnen".

Das finden auch die beiden Schauspieler, die sich im Anschluss an das Stück noch fast eine Stunde Zeit nehmen, um mit den Schülern zu diskutieren. Lehrer oder gar Eltern sollen nicht dabei sein und die Schüler werden nach Altersgruppen getrennt. Zuerst sind in Vohburg die siebten und achten Klassen dran, dann folgen die neunten und zehnten. So profitieren rund 200 Schüler von der Aktion.