Schweitenkirchen
Hoher Anspruch bei Bürgerversammlung Geisenhausen

Rathauschef Vogler erklärt Pläne zu Schulsanierung und Kanal Anwohner äußern Sorgen zum Baugebiet Mandlberg

18.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Bürgermeister Albert Vogler (rechts) stellte sich in Geisenhausen den Fragen der Bürger. - Foto: Schmid

Schweitenkirchen (sdb) Am Montag fanden bei der Bürgerversammlung im Gasthof Liebhardt in Geisenhausen lebhafte Diskussionen statt. Einen Großteil der Fragen hatte Peter Renger dem Bürgermeister vorab schriftlich zukommen lassen, sodass dieser die Möglichkeit hatte, mit genauen Daten aufzuwarten.

Rund 50 Bürger waren wieder der Einladung der Gemeinde Schweitenkirchen zur Bürgerversammlung gefolgt. Von großem Interesse war die Renovierung des Kindergartens Geisenhausen, da dieses Gebäude auch von vielen örtlichen Vereinen genutzt wird. Das ehemalige Schulhaus ist sehr alt und an der Frontseite regnet es ein, an der Rückseite wurden bereits vor einigen Jahren die Fenster erneuert. Der Gemeinde liegt ein Angebot für ein neues Dach und die Umgestaltung mit Schlafraum für rund 600 000 Euro vor. Laut Bürgermeister Albert Vogler gibt es hierfür Förderung. Hier kamen bereits erste Fragen, ob auch in der Turnhalle die Fenster ausgetauscht würden und ob man nicht vielleicht gleich aufstocken könne. "Bei einer Generalsanierung in der Größenordnung müsse man durchaus bis zu zwei Millionen Euro veranschlagen", antwortete Vogler. "Das müssen wir jetzt im Gemeinderat beraten. Die Kellerräume sind auf jeden Fall Problembereiche, das muss vorher genau untersucht werden. Ob aufgestockt werden kann, muss vorher statisch geprüft werden."

Das Thema Kanäle und getrennte Abwassergebühr spielte in Geisenhausen keine große Rolle, da Geisenhausen von der Kläranlage Geroldshausen versorgt wird und hier läuft das Wasserrecht erst 2018 aus. "Aber wir sind jetzt schon mit den Vorbereitungen zu Gange", informierte Vogler. Bezüglich der kommunalen Verkehrsüberwachung gab Vogler an, eventuell gerade in Geisenhausen den ruhenden Verkehr - also Parksünder - mit überwachen zu lassen, da es hier immer wieder zu Problemen (Helmut Schauer hatte sogar entsprechende Bilder dabei) käme. Diese Probleme hofft Vogler zum Teil aber mit einem neuen Pendlerparkplatz, der unterhalb des Rasthauses entstehen soll, aus dem Weg schaffen zu können.

Bezüglich der Bebauungspläne Mandlberg informierte Vogler das Publikum über die Schwierigkeiten mit dem Wasserwirtschaftsamt und dass dort jeder eine Zisterne benötige, die bei der Erschließung gleich mit eingebaut wird. "Eigentümer der zwölf Parzellen ist die Gemeinde, so dass diese an Einheimische vergeben werden können. Wir wollen im Frühjahr mit Erschließung beginnen, so dass vielleicht im Herbst schon die ersten bauen könnten." Hierauf bezogen sich auch einige Fragen, die Peter Renger vorab an Vogler gerichtet hatte. Er wollte wissen, ob es seit der Bauplanung "Verlängerte Auenstraße" Änderungen der Lärmbelastung gebe und was mit dem nach wie vor auftretenden Wasserabfluss vom Mandlberg sei. Vogler konterte, dass die Lärmbelastung von Fachbehörden eingehend geprüft würde. Die Lage sei von der Autobahn etwas abgewandt und daher nicht mit der Auenstraße vergleichbar.

Als der Bürgermeister über den geplanten Kreisel mit Bypass an der Ausfahrt von der A 9 und von den neuen Gewerben wie Badhorn und Nagel berichtete, wollte Renger wissen, wie viele Arbeitsplätze generell entstanden seien und wie viele davon aus Schweitenkirchen. Auch wollte er wissen, wie viel Versiegelung dazu im Verhältnis stehe: "Jeden Tag werden Tausende von Flächen versiegelt. Ich halte das nicht für produktiv."

Aber Vogler konterte, dass mit der Firma Nagel eine risikoarme Branche zugezogen sei, "weil gegessen und getrunken wird immer und sie bringen viele Firmen im Schlepptau mit". Was die Arbeitsplätze betreffe, so könne im Moment noch nichts genaues darüber gesagt werden, lediglich über die Beschäftigten insgesamt: Bei dem Logistikunternehmer seien es um die 240 Personen. Da die Firma Transgourmet weggehe und dort viele Schweitenkirchener beschäftigt seien, sei für diese die Firma Nagel ein Rettungsanker.

Auch das Thema Rufbus und Mobilität wurde eingehend diskutiert. Geschäftsführer Peter Linke nahm sämtliche Anträge, von Beleuchtungsproblemen bis hin zu beschädigter Pflasterung und Drehen des Straßenschildes Kysostraße auf.