Schweitenkirchen
Das Zentrum ist nah

Über 4200 Quadratmeter: Gemeinde Schweitenkirchen kauft Wittmann-Areal

19.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Das Wittmann-Areal soll sich langfristig zum neuen Schweitenkirchener Ortszentrum entwickeln. Die Gemeinde hat das 4200 Quadratmeter große Gelände gekauft. - Foto: Schmid

Schweitenkirchen (PK) Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Die Gemeinde Schweitenkirchen hat das Wittmann-Areal gekauft und sich somit die einzigartige Chance auf eine Neugestaltung des Ortszentrums eröffnet.

Das 4225 Quadratmeter große Wittmann-Areal, auf dem sich das frühere Hotel und einige kleinere Gebäude befinden, unter anderem ein früherer Getränkemarkt, liegt genau gegenüber der Kirche. Und dort sollte - so wie es sich für ein bayerisches Dorf gehört - eigentlich auch das Ortszentrum sein.

Weil Schweitenkirchen aber als Durchgangsort entstanden ist, gibt es keine richtige Dorfmitte. Erst nach der Gebietsreform kam im Laufe der Zeit der Wunsch nach einem zumindest kleinen Zentrum auf. 1991 entstanden im Rahmen der Dorferneuerung erste Pläne, die das Wittmann-Areal mit einbezogen. Doch Josef und Josefa Wittmann betrieben damals noch das Hotel und waren nicht bereit, Grund abzugeben. 2008, als Albert Vogler zu Ohren kam, dass die Familie die Gastronomie nicht weiter betreiben möchte, nahm er erstmals Verhandlungen auf. Doch sämtliche Versuche scheiterten am Preis. So manche Gemeinderatssitzung musste der Bürgermeister seine Gemeinderäte enttäuschen und sagen: "Sie wollen 2,5 Millionen, das ist einfach zu teuer." Letztlich genehmigten die Räte Vogler eine Obergrenze - sie lag, so hört man, bei zwei Millionen Euro - mit auf den Weg, bis zu der er eingeständige Verhandlungen führen konnte.

Die Hotelzimmer wurden vor rund sechs Jahren ans Landratsamt verpachtet, das hier Unterkünfte für Flüchtlinge eingerichtet hat. Bei den jährlichen internationalen Sommerfesten wirkte die Familie Wittmann stets als treibende Kraft aktiv mit. Als Vogler nach dem unerwarteten Tod von Josef Wittmann erneute Verhandlungen aufnahm, saßen plötzlich andere Interessenten mit am Tisch - unter anderem stand der Bau eines großen Altenheims im Raum. Doch hier waren sich die Gemeinderäte einig: "So soll Schweitenkirchens Dorfmitte nicht aussehen." Entsprechend wurden im Dezember 2015 eine Veränderungssperre verhängt und im Haushaltsbudget 2016 im Bereich Investitionen und Investitionsfördermaßnahmen 2,2 Millionen Euro für den Erwerb von unbebautem Grund eingeplant. Zu diesem Zeitpunkt waren die Verhandlungen bereits intensiviert worden - wobei Vogler klarstellte, dass der Kaufpreis sowohl unter den eingeplanten 2,2 Millionen Euro als auch unter der vom Gemeinderat genehmigten Obergrenze lag.

Und wie soll es nun einmal aussehen - das neue Schweitenkirchener Ortszentrum? Wertvolle Erkenntnisse wird ein Architektenwettbewerb liefern (siehe auch Interview), in den Köpfen von Bürgermeister und Gemeinderat geistern aber bereits Stichworte wie Café, ein kleiner Park mit einem Platz für den Maibaum und für Feste sowie eventuell attraktiver Wohnraum, beispielsweise für Senioren, herum.

Bürgermeister Vogler erklärt, wie es mit der Ortsmitte weitergeht