Schweitenkirchen
Ein Hüne mit fünf Schwerpunkten

Die Gesundheitspolitik ist Erich Irlstorfers Lieblingskind aber der CSU-Mann hat noch viel mehr vor

25.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Mach's nochmal, Erich: Zahlreiche Gratulanten ließen es sich nach dem Wahlgang nicht nehmen, dem Abgeordneten Erich Irlstorfer persönlich zu dessen erneuter Nominierung als CSU-Direktkandidat im Bundeswahlkreis 214 zu beglückwünschen. - Foto: Ermert

Schweitenkirchen (PK) Neu zugeschnittener Wahlkreis, alter Kandidat: Für die CSU soll bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr erneut Erich Irls-torfer das Direktmandat im Bundeswahlkreis 214 holen. Zu dem gehören neben Freising und Pfaffenhofen jetzt auch etliche Schrobenhausener Gemeinden.

Ein Kuss seiner Frau Claudia, zahlreiche Umarmungen, noch mehr Schulterklopfer und jede Menge Glückwünsche erreichten Irlstorfer, gleich nachdem das deutliche Abstimmungsergebnis bei der Delegiertenversammlung in Schweitenkirchen bekannt gegeben wurde. Als Wahlleiter sprach Karl Straub schon zu Beginn von einem "freudigen Ereignis", das auf die christsozialen Delegierten zukomme. Und der Landtagsabgeordnete sollte Recht behalten. Am Ende eines wenig überraschenden und sehr harmonisch verlaufenen Wahlabends vereinte der CSU-Hüne aus Freising 97,9 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen auf sich.

Straub sprach von "großer Wertschätzung", die Irlstorfer durch seine Parteifreunde widerfahren war. Von insgesamt 160 Delegierten hatten 150 den Weg ins V-Heim gefunden. Neun gaben ungültige Stimmen ab - und nur drei votierten gegen den 46-Jährigen. Es war ein Ergebnis, das von allen im Saal in etwa so erwartet worden war. Schon vorab hatten sich die einzelnen Kreisverbände für den zweifachen Familienvater ausgesprochen, der seit 2013 die Interessen der Freisinger und Pfaffenhofener in Berlin vertritt. Neu ins Boot kommen künftig die Schrobenhausener, für die sich neben Straub und den Freisinger Kreisvorsitzenden Florian Herrmann auch deren Kreisvorsitzender Alfred Lengler aufs abschließende "Siegerfoto" stellen durfte. "Ihr könnt euch sicher sein, dass ich mich um euch genauso intensiv bemühen werden wie für alle anderen, die ich repräsentieren darf", sagte Irlstorfer in dessen Richtung. Lengler gratulierte nicht nur herzlich zur Nominierung. "Ich freue mich auch sehr auf eine gute Zusammenarbeit", sagte er abschließend.

Gleich zweimal durfte Irlstorfer an diesem Abend ans Rednerpult, um die Delegierten von sich zu überzeugen. Erst gab er einen Bericht über seine bisherige Arbeit ab, dann blickt er nach vorne - und formulierte seine fünf Ziele für die nächste Legislaturperiode, sollte er erneut den Sprung ins Parlament schaffen. Beim Blick zurück konzentrierte sich der Freisinger auf sein Spezialgebiet, also den Gesundheits- und Pflegebereich sowie auf Verkehrsprojekte. Wobei er den Lärmschutz an der Autobahn bei Schweitenkirchen außen vor ließ. "Aber da werde ich dranbleiben und alles zu einem guten Abschluss führen", meinte er. Bei der Asylpolitik räumte er Fehler ein, die in Berlin begangen worden seien. Der deutsche Weg sei ein Zwischending aus "Wir schaffen das" und "Obergrenze" - zwischen Machbarkeit und Notwendigkeit. "Wir leisten Hilfe, soweit wir dazu in der Lage sind. Aber es gibt auch den Punkt, wo wir konsequent abschieben müssen."

Seinem Grundsatz, stets als Heimatabgeordneter zu handeln, möchte er treu bleiben. So formulierte Irlstorfer nach einem Einblick in seine Vita fünf Ziele, denen er sich verschreibt. Sie beginnen bei Ausbildung und Beschäftigung. "Ich will die jungen Menschen für die Technologien der Zukunft begeistern", sagte er. Von Nachbesserungen bei Mindestlohn und Leiharbeit über konsequente Entwicklungshilfe und die Pflegepolitik als sein "Lieblingskind" kam Irlstorfer auch auf die Sicherung des Friedens zu sprechen. "Die EU in der richtigen Dosierung ist das Erfolgsrezept", outete er sich als überzeugter Europäer. Alle anderen Themen, so versicherte er, habe er stets im Blickfeld - ob Lärmschutz an der Autobahn, dritte Startbahn, die Kliniken in Neuburg-Schrobenhausen oder die Energiewende. "Ich werde mich mit viel Fleiß um alles kümmern."