Scheyern
Stolperfalle Bolzplatz

Nach langem Hin und Her: Das Gelände in Mitterscheyern soll ausgebessert werden

12.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:11 Uhr

Löchriger Rasenplatz: Der Bolzplatz in Mitterscheyern ist ramponiert. Deshalb hatte der ST Scheyern bei der Gemeinde angefragt, den Platz richten zu lassen. Nach einem ersten Beschluss im April passierte allerdings nichts - am Dienstagabend beschäftigte sich nun der Gemeinderat mit dem Thema. - Foto: Missy

Scheyern (PK) Fast ein halbes Jahr lang ist nichts passiert, am Dienstagabend wollte der Gemeinderat nun handeln - war sich aber lange nicht einig, was die richtige Lösung ist. Nun sollen die Unebenheiten auf dem Bolzplatz in Mitterscheyern stellenweise ausgebessert werden.

Dass etwas geschehen soll, das war den Scheyrer Gemeinderäten klar. "Der Platz ist gefährlich, da sind tiefe Löcher drin", berichtete Markus Fiederer (Wählergemeinschaft Scheyern), selbst auch Trainer beim ST Scheyern. "Bei mir ist selbst mal ein Spieler reingestiegen und hat sich verletzt - das Loch ist immer noch da." Auch Albert Wolf (CSU) berichtete: "Ich hab vor 30 Jahren schon da gespielt und der Platz war genauso wie heute. Also ist 30 Jahre lang geschlafen worden." Der ST Scheyern, der den Bolzplatz für Trainingseinheiten nutzt, hatte den Zustand der Fläche bemängelt (PK berichtete), seit einer Werkausschusssitzung im April zu dem Thema hatte sich allerdings nichts getan.

"Wir stehen vor dem Punkt: Es ist ein halbes Jahr nichts passiert, das streite ich auch nicht ab", entschuldigte sich Bürgermeister Manfred Sterz (Freie Wähler). "Aber wir hatten gesagt, wir machen es gscheit." Daher hatte die Verwaltung unter anderem ein Angebot für eine Komplettsanierung über 120 000 Euro eingeholt. "Da steht eine Größenordnung im Raum, die einfach zu teuer ist." Auch müsse die Gemeinde darauf achten, dass es eben ein Bolzplatz ist - sonst könnte es Probleme mit dem Landratsamt geben.

Die Gemeinderäte waren sich am Dienstagabend nicht einig, was nun die Lösung ist. Mathias Hoffmann (WGS) sagte: "Den Platz kann man gerade machen: Den muss man während des Jahres wälzen." Gerhard Eisinger, ebenfalls beim ST Scheyern aktiv, sagte: "Man hätte vor einem halben Jahr gleich was für 4000 oder 5000 Euro machen und sich dann eine große Lösung überlegen können." Michael Wenger, Gemeinderatsmitglied (FW) und Zweiter Vorsitzender beim STS, hatte der Gemeinde außerdem ein Angebot ausgearbeitet, den Platz für rund 10 000 Euro abfräsen, mit Humus auffüllen und ansäen zu lassen. "Es sind fünf Monate vergangen und es gibt immer noch fünf verschiedene Meinungen", kritisierte Katja Limpert (FW). "Es nutzt nichts, wenn wir uns hier zerfleischen." Sie forderte daher, die Diskussion im Gemeinderat zu beenden. Die restlichen Gremienmitglieder allerdings wollten nun eine Lösung finden.

"Fakt ist, wir brauchen einen bespielbaren Platz", sagte Alice Köstler-Hösl (CSU). Eisinger und Fiederer schlugen daher schnelle Arbeiten vor. "Es muss kurzfristig etwas gemacht werden", sagte Fiederer.

Das Gremium entschied schließlich, dass Wenger "mit der Maßnahme betraut wird und die Sofortmaßnahmen erledigt", wie es Sterz zusammenfasste.

Der Tagesordnungspunkt brachte außerdem die grundlegende Kritik der Vereine an der Gemeinde noch einmal zur Sprache. "Es werden Formulierungen gewählt, auch vom Bürgermeister, die falsche Hoffnungen wecken bei den Gruppierungen in der Gemeinde", erklärte Fiederer. Er nannte hier neben dem STS auch die Schützen und die Feuerwehr. "Aber dann passiert nichts." Sterz zog aus der Situation ein gemischtes Fazit: "Das ist nicht gut gelaufen für die Verwaltung: Das hätten wir einfacher haben können." Die Kritik zu mangelnder Wertschätzung der Vereine wollte der Rathauschef so nicht hinnehmen. "Wenn der Verwaltung hier Hinhaltetaktik vorgeworfen wird, dann muss ich sagen, dass im Hintergrund schon Gespräche laufen." Das sei auch bei den Überlegungen zu einem großen Sportzentrum der Fall.