Scheyern
Mehr Platz für die Kinder

Gemeinde Scheyern will schon früher eine vierte Krippengruppe beantragen

28.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Foto: DK

Scheyern (PK) Die Kinderkrippe Froschkönig soll doch schon früher auf vier Gruppen ausgelegt sein: Eigentlich wollte die Gemeinde Scheyern sich diese Option für die Zukunft offen halten - um keine Fördergelder zu verlieren steht die vierte Gruppe nun aber schon in der Planung.

Allein im ersten Halbjahr hat Scheyern 31 Geburten in den Büchern stehen, die Gemeinde rechnet mit weiter steigenden Zahlen. Dazu kommt der Familiennachzug der anerkannten Asylbewerber, mit dem die Scheyerer rechnen. Der Gemeinderat hatte mit Blick auf diese Entwicklungen ursprünglich beschlossen, den ehemaligen Bürgertreff für drei Gruppen umzubauen - und einen Mehrzweckraum mit einzuplanen, in dem später einmal eine vierte Gruppe Platz finden könnte. "Am 2. Februar haben wir das Thema schon behandelt und für drei Gruppen beschlossen", sagte Bürgermeister Manfred Sterz (Freie Wähler) im Gemeinderat. Allerdings haben sich nun die Förderrichtlinien geändert, weshalb es laut Gemeinde sinnvoll wäre, die vierte Krippengruppe bereits heute anzuerkennen. "Wenn wir die vierte Gruppe erst in vier oder fünf Jahren beantragen, dann wird das höchstwahrscheinlich nicht gefördert", sagte Sterz. Da die Gemeinde aber ja schon wisse, dass die Plätze mittelfristig gebraucht werden, "wäre das sehr ärgerlich".

Hintergrund ist, dass die vierte Gruppe bei einem Antrag erst in einigen Jahren unter die sogenannte Bagatellgrenze des Finanzausgleichsgesetzes fallen würde: Laut Geschäftsleiter Walter Seefried liegt die bei 100 000 Euro - und die vierte Gruppe würde eben diesen Betrag nicht erreichen. "Wir haben den Platz ja schon vorgesehen", sagte Sterz. "Die Beantragung der vierten Gruppe kostet uns nichts - aber der Bedarf muss dann noch anerkannt werden." Hans-Herbert Mooser (Wählergemeinschaft Scheyern) wollte hier noch wissen, ob diese Genehmigung schon vorliegt. "Es sind Vorgespräche geführt", erklärte Sterz.

Die Architekten haben die Pläne zum Umbau des Bürgertreffs bereits angepasst: In dem Bereich, in dem bisher die Schützen untergebracht sind und der vorübergehend als Mehrzweckraum vorgesehen war, ist nun der Platz für die vierte Gruppe fest notiert. Der Schlafraum wandert dabei an die Außenseite des Gebäudes. "Man hätte das Zimmer auch mittig zwischen zwei Gruppenräumen ansiedeln können", sagte Sterz. Aber dieser Vorschlag sei "pädagogisch nicht sinnvoll", da sonst womöglich die eine Gruppe wach ist und spielt - während die andere Gruppe direkt nebenan in Ruhe schlafen möchte. "Wir können hier das Archiv der Schützen nutzen", sagte Sterz. "Die Bogenschützen nutzen das momentan als Lagerraum." Der Schützenverein allerdings hat gegen die Pläne der Gemeinde nichts einzuwenden, sofern ein Ausgleich angeboten wird. Hier wäre der bisherige Stühleraum im Keller eine Option.

Insgesamt kostet der Umbau des Bürgertreffs rund 1,1 Millionen Euro. Die Schätzung der Architekten war eigentlich noch auf die kostengünstigere Variante mit Mehrzweckraum berechnet. Aber durch den nun anstehenden Umbau zum Gruppenraum verändere sich diese Zahl erst einmal nicht. "Der Architekt hat gesagt, die 1,1 Millionen Euro waren eine großzügige Schätzung", sagte Sterz. "Er geht davon aus, dass der Kostenrahmen auch weiter gilt."

Der Gemeinderat stimmte den Überlegungen schließlich zu - mit der Gegenstimme von Mooser. Nun wird die Gemeinde beim Landratsamt eben bereits für das kommende Kindergartenjahr die vierte Gruppe beantragen.