Scheyern (PK) Neuer Schwerpunkt an der Scheyrer Fachoberschule: Am kommenden Samstag startet die Probeeinschreibung für einen neuen Zweig aus dem naturwissenschaftlichen Umfeld. Der Fokus ruht dabei vor allem den technischen Berufen – und auf der Landwirtschaft.
Es sind die naturwissenschaftlichen Fächer Biologie und Chemie, die im Zentrum der Ausbildungsrichtung Agrarwirtschaft, Biotechnologie und Umwelttechnologie (ABU) stehen. Diese soll ab dem Schuljahr 2018/19 an der Scheyrer Fachoberschule (FOS) angeboten werden. Der erste Anlauf in diese Richtung ist vor Jahresfrist noch gescheitert, da gleichzeitig der soziale Zweig erstmals angeboten wurde. Dieser bekam die notwendige Schülerzahl zusammen, aber ABU kam zu kurz. Heuer rechnen sich die Verantwortlichen aber mehr aus – und gehen fest davon aus, dass es mit dem zusätzlichen vierten Zweig für die FOS klappt.
Erster Schritt auf diesem Weg ist die Probeeinschreibung, die am Montag, 26. Februar, beginnt und bis zum Freitag, 9. März, dauert. Der Aufgalopp findet allerdings bereits am Samstag, 24. Februar, von 10 bis 13 Uhr statt. Dann lädt die Schule zum Tag der offenen Schule ins Scheyrer Kloster. Zu sehen gibt es dabei viel, Infos gibt es sogar noch mehr – nicht nur, aber auch ganz speziell rund um den neuen Zweig ABU.
So stellen sich alle Fachbereiche vor, man kann die Schulräume besichtigen und bekommt Einblick in Unterricht und Schulprojekte. Es werden Vertreter der Technischen Hochschule Ingolstadt und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf über die Studienmöglichkeiten speziell im Anschluss an den neuen ABU-Zweig informieren. An Infoständen können die Interessenten auch mit Studenten sprechen. Zudem stehen die Fachräume offen, in denen Experimente aus dem Bio- und Chemieunterricht vorgeführt werden. Infos zum Praktikum in der elften Klasse und eine Besichtigung des Wohnheims runden den Besuch ab.
Die Berufliche Oberschule Scheyern ist sowohl über die Buslinien, als auch aus der Region über die Bahn erreichbar. Ein Pendelbus vom Bahnhof Pfaffenhofen nach Scheyern sorgt für eine direkte Anbindung passend zu den Unterrichtszeiten. Außerdem bietet das Kloster für Schüler Unterkünfte an.
Wer sich einmal ganz unverbindlich und ohne gleich nach Scheyern fahren zu müssen über den neuen Zweig informieren möchte, kann sich direkt an die Berufliche Oberschule wenden – und zwar unter der Telefonnummer (08441) 8 90 90 oder per E-Mail an se kretariat@fos-bos-scheyern.de.
Im ABU-Zweig gibt es neben den allgemein verpflichtenden Prüfungsfächern Deutsch, Englisch und Mathematik mit Biologie ein spezielles viertes Prüfungsfach. Die Fächer Chemie, Physik und Technologie ergänzen das Profil der Ausbildungsrichtung. „Dieser Zweig deckt alle naturwissenschaftlichen Fächer ab und öffnet die Tür zu einer großen Bandbreite beim Studium und im Beruf“, betont mit Hubert Ruisinger der Schulleiter der Beruflichen Oberschule Scheyern. Biologie und Umwelt, Chemie und Pharmazie, Ernährung und Lebensmitteltechnologie, Medizin, Gesundheit und Sport, Erneuerbare Energien, Gartenbau und Landschaftspflege sowie Agrar- und Forstwirtschaft bilden das breite Spektrum der Berufsfelder, die sich mit ABU erschließen lassen.
Ein ABU-Schüler kann bereits im Praktikum, das eine Hälfte des ersten Schuljahres (elfte Klasse) einnimmt, seinen Schwerpunkt auf einen der Bereiche Ernährung und Biotechnologie, Umwelttechnologie, Land- und Forstwirtschaft oder Gartenbau legen. Die Auswahl der Betriebe erstreckt sich von chemischen, medizinischen oder biotechnologischen Laboren, Betrieben der Lebensmittelbranche, Tierarztpraxen, über Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien bis hin zu „Arbeiten im Grünen“, wie im Gartenbau oder in Land- und Forstwirtschaft. Dabei arbeitet die FOS Scheyern mit der regionalen Wirtschaft sowie der IHK zusammen, um Praktikumsstellen anbieten zu können. „Wir unterstützen die FOS bei der Bereitstellung von wohnortnahen Praktikumsstellen im Landkreis und der Region“, sagt Bernd Huber, der Ehrenvorsitzende des Wirtschaftsbeirats im Landkreis. „Gerade die Umwelttechnik wird weiter an Bedeutung zunehmen, so dass künftig kein mittelständischer Betrieb ohne einen Umweltingenieur auskommen wird. Das ist zukunftsorientiert“, fügt er an.
Die Anmeldung ist am Tag der offenen Schule oder während der Anmeldephase vom 26. Februar bis 9. März – also montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr sowie donnerstags sogar bis 19 Uhr – möglich. Die Schüler sollten dazu alle Unterlagen mitbringen, die für eine Anmeldung an der FOS nötig sind.
Rund um die FOS
Das Ambiente: Ein besonderer Schulhof ist der Klosterhof – das finden zumindest die Scheyrer, und damit sprechen sie den meisten FOS-Schülern wohl aus der Seele. Die Berufliche Oberschule ist sowohl baulich als auch von der technischen Ausstattung her auf dem Stand der Zeit. Trotzdem ist das Klima immer noch sehr familiär, weil die Schülerzahl immer noch überschaubar ist, sagen die Verantwortlichen – daran würde ein vierter Zweig nichts ändern. Die Mönche bieten ein Wohnheim an, in dem bis zu 80 Oberschüler einen Platz finden.
Die Welt der Technik: Beste Chancen in Berufsfeldern wie Ernährung und Biotechnologie, Umwelttechnologie, Land- und Forstwirtschaft oder Gartenbau eröffnet der neue ABU-Zweig, versichern die Verantwortlichen der FOS. Die Auswahl der Betriebe erstreckt sich von chemischen, medizinischen oder biotechnologischen Laboren, Betrieben der Lebensmittelbranche, Tierarztpraxen bis hin zu Unternehmen, die im Bereich der erneuerbaren Energien Akzente setzen. Während ihrer Zeit an der Scheyrer FOS sollen die Schüler dabei auch Team-Arbeit lernen.
Spannende Experimente: Ganz genau hinschauen ist wichtig, wenn an der Scheyrer FOS künftig in allen Bereichen der Naturwissenschaften experimentiert wird. Neben dem Prüfungsfach Biologie erhalten die Schüler tiefe Einblicke in die Welt der Chemie, der Physik und der Technologie. Ausprobieren ist gefragt. Anpacken. Sich ohne Scheu den Fragen nach den inneren Zusammenhängen der Welt stellen. Pharmazie, Lebensmitteltechnologie, Medizin, Gesundheit und Sport sind Themenfelder, die von den FOS-Schülern mit Experimenten beackert werden.
In der Natur: Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Bestandteil des neuen ABU-Zweiges, für den am Samstag die Probeeinschreibung beginnt. Grüne Berufe sind eines der Standbeine, auf denen die Ausbildungsrichtung fußt. Ihr Praktikum können die FOS-Schüler dabei unter Umständen direkt am Kloster absolvieren. Dabei würden die Schüler auch mit ihm zusammen arbeiten: Benjamin Fichtner ist Betriebsleiter am Prielhof, wo er die Landwirtschaft der Mönche Stück für Stück von ehemals konventionell in einen reinen Ökobetrieb umwandelt.
-Foto: Foto: FOS Scheyern
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