Rohrbach knackt die 14-Millionen-Euro-Marke

Scheidender Gemeinderat segnet in letzter Sitzung neuen Rekordhaushalt ab – Hebeanlage am Sportweg wird fast ein Millionenprojekt

16.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Rohrbach (pat) Der Reigen der Rekordhaushalte in den Landkreiskommunen setzt sich fort: Auch in Rohrbach wird heuer mit derart viel Geld geplant wie noch nie. 14,23 Millionen Euro beträgt das Gesamtvolumen, wobei so gut wie alle Zahlen deutlich nach oben geschnellt sind. „Das schaut alles nicht schlecht aus“, stapelte Bürgermeister Dieter Huber (SPD) in seiner letzten Sitzung fast ein wenig tief. „Diese Zahlen können wir mit gutem Gewissen dem neuen Gemeinderat an die Hand geben.“ Das Finanzielle sei in Ordnung, das Konzept gut strukturiert. „Wenn Rohrbach auf dieser Basis weiter wirtschaftet, sehe ich kein Problem“, fügte der scheidende Rathauschef an und dankte Kämmerer Alexander Helfer für das vorgelegte Zahlenwerk.

Der Verwaltungshaushalt umfasst die laufenden Kosten, etwa für das Gemeindepersonal. Er ist um 2,35 Prozent auf nunmehr 9,35 Millionen Euro angestiegen. „Moderat wie üblich“, kommentierte Huber dies. Deutlich nach oben zeigt die Kurve hingegen beim Vermögenshaushalt, der die geplanten Investitionen zusammenfasst. Um annähernd 20 Prozent ging es nach oben – auf nunmehr 4,88 Millionen Euro. Das deutet schon an, was es in Rohrbach im kommenden Jahr alles zu finanzieren gibt. Die größten Posten sind die Sanierung der Ortsdurchfahrt, der Neubau des Feuerwehrhauses, das Regenrückhaltebecken in Waal, die Erschließung des neuen Baugebiets Am Mühlweg, die Erneuerung oder Sanierung der alten Schulturnhalle, die Restarbeiten an der Hochwasserfreilegung, die angedachte Sanierung und Vergrößerung des Rathauses sowie die Eisenbahnüberführung an der Fürholzer Straße in Fahlenbach. Völlig unerwartet, und vor allem unerwartet hoch, kommt mit der nicht mehr lange aufschiebbaren Verlegung der Hebeanlage am äußeren Sportweg ein zusätzliches Projekt hinzu. „Diese Kostenschätzung hat uns ziemlich überrollt“, sagt Bürgermeister Huber offen. Rund 900 000 Euro scheint das Projekt zu kosten. Der Anteil der Gemeinde wird wohl bei etwa 700 000 Euro liegen. Viel Geld, das letztlich die Bürger an die Gemeinde zurückzuzahlen haben. Wohl nicht in Form eines einmaligen Ergänzungsbeitrags, den sämtliche Haushalte, die an das Kanalnetz angeschlossen sind, zu zahlen haben. Sondern vermutlich über die künftige Kalkulation der Kanalgebühren. „So haben wir das jetzt zumindest mal angedacht“, sagte Huber. Der neue Gemeinderat werde sich damit aber noch genau zu befassen haben.

Trotzdem sieht es gut aus im Haushalt 2014, vor allem bei den Einnahmen. 3,4 Millionen an Einkommensteuer fließen in den Gemeindesäckel, dazu (niedrig angesetzte) 1,6 Millionen an Gewerbesteuer. „Das könnte eher noch höher ausfallen“, kommentierte Huber die eher konservative Schätzung. Die geplante Zuführung zum Vermögenshaushalt in Höhe von 1,14 Millionen Euro falle zwar niedriger aus als zuletzt, sei aber „immer noch eine gute Zahl“. Und das, obwohl etwa 300 000 Euro mehr an Kreisumlage zu bezahlen sind: also etwa 2,12 Millionen Euro. Bei der Schlüsselzuweisung geht es weiter nach unten: auf nur noch 324 000 Euro (minus 108 000 Euro zum Vorjahr). Die Rücklagen schrumpfen um 960 000 Euro auf nunmehr 1,5 Millionen Euro. Sie sind damit ähnlich hoch wie der Schuldenstand.