Rohrbach
Eine Mordsgaudi mit dem Keller Steff

Chiemgauer Band begeistert ihr Rohrbacher Publikum

25.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:56 Uhr

Ungekünstelt: Das Publikum liebt den Keller Steff - Foto: Grindinger

Rohrbach (PK) Ab dem Moment, in dem der Keller Steff mit seinen drei Bandkollegen die Bühne betritt, hat er das Publikum im Gasthaus Zeidlmaier voll im Griff. Die vier Musiker aus dem Chiemgau, die bereits zum zweiten Mal in Rohrbach gastierten, haben ihr drittes Album „Langsam pressiert’s“ vorgestellt – und kurzweilige Unterhaltung vom Feinsten geboten.

In tiefstem Bairisch besang der Keller Steff zum Beispiel den Ratschkini, das Pendant zur allseits bekannten Ratschkattel, und bekannte, dass er selber einer ist und alles, was er erfährt, sofort weitererzählen muss. Inspiriert von Landleben und Heimatliebe handeln die Texte von schrägen Spitznamen wie „Nasenbohrer-Mane“, vom Wandern, dem großen Stellenwert einer gscheiden Brotzeit und von Sommermonaten, die immer viel zu schnell vorbei sind.

Humorvolle Texte gepaart mit temporeichen Rhythmen und Hardrock-, Folk- und Reggae-Elementen rissen das Publikum vom ersten Song an mit. Schnelle, laute Songs wechselten sich mit langsamen, ruhigeren Stücken ab. So stellte der Künstler mit „Kurvn“, Symbol für Schicksalsschläge im Leben, seine nachdenkliche, philosophische Seite unter Beweis. Einmal mehr erwiesen sich die vier Burschen vom Chiemsee als Vollblutmusiker, die mehrere Instrumente beherrschen und jede Menge Spaß an der Musik haben. Die musikalischen Einlagen waren garniert mit erfrischenden Anekdoten und kabarettistischen Einlagen. Urkomisch die Geschichte von der Radltour zu seinem Kumpel Andi nach Venedig, bei der er die Radlerhose verkehrt herum trug. Mit Gitarre und Mundharmonika war der Keller Steff auf der Bühne immer in Bewegung. Leger in Jeans und weißem Shirt, mit Drei-Tage-Bart und zerzausten Haaren, wirkt der bayerische Liedermacher absolut ungekünstelt, authentisch und sympathisch; einer, mit dem man eine Mordsgaudi haben kann.

Die hatte das Rohrbacher Publikum augenscheinlich, so wie Angelika Fengler aus Pfaffenhofen. Gemeinsam mit Freunden und Familie besuchen sie seit Jahren die Veranstaltungen im Zeidlmaier: „Das war zwar was ganz anderes als sonst, aber definitiv eines der Highlights in diesem Jahr.“ Besonders habe ihr die Interaktion mit dem Publikum und die Improvisationskraft des Künstlers gefallen, fügte sie an. „Wir haben heute Tränen gelacht.“

Der Termin des nächsten Auftritts vom Keller Steff in Rohrbach steht übrigens bereits fest: Am 3. Mai kommenden Jahres formiert er sich zusammen mit den bayerischen Musikern und Kabarettisten Roland Hefter und Michi Dietmayr zu „Drei Männern, nur mit Gitarre“. Man darf gespannt sein, ob das wörtlich zu nehmen ist.