Reichertshofen
Schembera: Versprochen wird viel, gehalten weniger

Die Arbeitsgruppen der SPD Reichertshofen stellen ihre Themen zur Kommunalwahl vor

06.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:59 Uhr

Gut informiert: Bürgermeisterkandidatin Waltraud Schembera erläuterte das Wahlprogramm und die Kandidaten stellten sich vor - Foto: Lamprecht

Reichertshofen (las) „Versprochen wird viel, gehalten wird oft weniger. Wenn ich an das Ergebnis der letzten beiden Wahlen denke, fällt mir genau das ein“, sagte Bürgermeisterkandidatin Waltraud Schembera (SPD) in Reichertshofen. Vor rund 40 Zuhörern präsentierte die SPD ihr Programm für die Kommunalwahl.

Es liege viel im Argen in der Gemeinde, so Schembera. Allerdings sei in den vergangenen sechs Jahren auch einiges erreicht worden. So sei zum Beispiel ein Abendbus eingerichtet worden. „Für den habe ich lange Jahre gekämpft“, sagte sie.

Anschließend hatte jeder der 20 Gemeinderatskandidaten die Gelegenheit, sich vorzustellen. Immer wieder kehrende Aussagen waren dabei „Reichertshofen muss schöner werden“ und „Wir wollen Arbeitsplätze in den Gewerbegebieten, nicht geteerte Wiesen.“ Danach stellte Rudolf Oswald das Programm der vier Kandidaten für die Kreistagswahl vor. Wichtig seien ihnen etwa eine bessere Busanbindung nach Pfaffenhofen, erneuerbare Energien und der Hochwasserschutz.

Nach einer Pause präsentierten die Arbeitsgruppen ihr Wahlprogramm. Den Anfang machte die Gruppe Familie und Soziales. Unter anderem ging es um die Bezahlbarkeit der Kinder- und Ferienbetreuung auch für sozial Schwächere, die Einrichtung eines Internetcafés und die Gründung eines Generationentreffs. Ein besonderer Dorn im Auge waren Kandidatin Steffi Kempe aber die Altglascontainer in unmittelbarer Nachbarschaft zu Friedhof. „Das ist einfach pietätlos,“ schimpfte sie.

Es folgte die Arbeitsgruppe Infrastruktur. Jürgen Prummer plädierte für eine deutlich bessere Busanbindung, auch abends und nachts. Dazu unter anderem ein Tempolimit von 40 Kilometern pro Stunde innerorts, schnelleres Internet und eine verbesserte ärztliche Versorgung. Ehe die Gruppe Kultur, Freizeit und Naherholung mit Themen wie der Errichtung einer Kleinkunstbühne und der Förderung des Vereinslebens den Abend beschloss, hatte die Arbeitsgruppe Gemeindegestaltung und Baulandplanung das Wort. Wortführer Wolfgang Freundenberger ließ kaum ein gutes Haar an der Politik des Gemeinderates. Ein Einheimischenmodell müsse her, die Mieten müssten bezahlbar bleiben, die Gemeinde vernünftiges Bauland erwerben, sofern keine Grundstücke mehr zur Verfügung stünden. Dazu komme die Problematik mit den Gewerbegebieten Ronnweg I und II. Manchmal, sagte Freudenberger, stelle er sich die Frage, ob der Gemeinderat nach dem Motto lebe: „Da is warm, da treff ich meine Spezl. Was da geboten wird, ist doch nur noch Kasperltheater.“