Pfaffenhofen
Kampfwagenspektakel geht in zweite Runde

21.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:05 Uhr

Die Gladiatorenkämpfer werden heuer wissenschaftlich begleitet: Die Althistoriker der Uni Regensburg lassen 20 Studenten vier Wochen lang leben wie die Kämpfer im alten Rom. Das Training für dieses Experiment hat schon begonnen.? Archi - Fotos: Eibisch

Pfaffenhofen (em) Unter dem Motto "Helden im Leben – Legenden für immer" veranstaltet der Pfaffenhofener Unternehmer Hans Schaller eine Neuauflage des Wagenrennenspektakels in der Kreisstadt.

Am Sonntag, 6. Juni, werden stampfende Hufe über die Sandbahn auf der Trabrennbahn donnern und die Zuschauer in Staub hüllen. 15 Kampfwagen werden sich heiße Rennen "Rad an Rad" liefern. Genau wie vor zweitausend Jahren im Circus Maximus im alten Rom. 100 Pferde sind angekündigt, dazu werden 120 Legionäre in ihren Rüstungen aufmarschieren und als Zenturien durch die "Gladiatorenarena Rennbahn" marschieren – in verschiedenen Kampfformationen: als Schildkröte, in Pfeilformation oder als Phalanx.

 
Der Besucherandrang zur ersten Veranstaltung dieser Art in Pfaffenhofen im August 2008 hatte die Organisatoren schier überrollt. "Diesmal wird alles besser", verspricht der Pfaffenhofener Unternehmer Hans Schaller alias Schallus Brutalus Maximus, der sich als Organisator der Kampfwagenrennen und Gladiatorenkämpfe im Stil der alten Römer einen Jugendtraum erfüllt. Schaller: "Wir haben uns die Klagen über Probleme bei der ersten Veranstaltung zu Herzen genommen."

Das Konzept sei grundlegend überarbeitet worden: Einsatzpläne, Zeitraster, Aufstellungsorte, Security. Die Kalkulation geht von 6500 verkauften Karten aus – schönes Wetter vorausgesetzt. "Wir bieten diesmal einen noch reibungsloseren Verlauf an", versprechen die Organisatoren. So soll die Zahl der Versorgungsstationen deutlich erhöht werden, mehr Cateringkräfte eine schnelle Bedienung garantieren. Die Zahl der Toiletten wird aufgestockt. Für die Kinder sind Betreuungsangebote wie Hüpfburgen vorgesehen. Die Wagenrennstrecke wird verlängert, so dass alle Zuschauer einen guten Blick auf das Geschehen haben sollen. Große Schilder werden die Besucher auf Parkmöglichkeiten, auch in der Stadt hinweisen – am Volksfestplatz, in der Joseph-Frauenhofer-Straße, auf den Parkplätzen der Supermärkte und am Bahnhof. Die Parkplätze direkt neben dem Rennbahngebäude werden für Fahrräder und Motorräder reserviert. Ob ein Shuttle-Dienst angeboten wird, steht derzeit noch nicht fest. Der Innenraum der Trabrennbahn wurde von der Stadt allerdings aus Sicherheitsgründen nicht für das Spektakel freigegeben.

Die Besucher erwarten Römer und Kelten, Gladiatoren und Wagenlenker, ein römisches Feldlager, orientalische Schönheiten und gallische Druiden. Auch die ägyptische Königin Kleopatra wird mit ihrem Hofstaat durch die Reihen der Zuschauer wandeln. Prächtige Pferde toben donnernd durch die Arena und sind hautnah von Groß und Klein zu erleben. Ein buntes Markttreiben mit Gauklern und fahrendem Volk in historischen Kostümen lädt zum Staunen und Mitmachen ein.

Die Zuschauer werden auch Augenzeugen eines besonderen Experiments der Althistoriker der Universität Regensburg: 20 Studenten schlüpfen in die Rolle von Gladiatoren. Die originalgetreuen Rüstungen wurden von Schaller gesponsert. Einen Monat lang im August werden die Studenten wie die Gladiatoren aus der Antike leben, trainieren und sich dazu speziell ernähren. Auf diese Zeit bereiten sich die Studenten mit wöchentlichen Trainingsstunden intensiv vor. Von diesem Experiment erhoffen sich die Wissenschaftler nicht nur ein besseres Verständnis der Lebensumstände der Kämpfer, sondern auch Erkenntnisse für die Ernährungs- und Sportwissenschaft.

Karten im Vorverkauf zu je 16,90 Euro gibt es im Internet auf der Homepage www.kampfwagenrennen.de und in allen Geschäftsstellen mit Ticketverkauf unserer Zeitung. Werden im Vorverkauf alle Karten abgesetzt, wird es am Eingang kein Kartenverkauf mehr geben können. Der Einlass ist ab 11 Uhr geplant, Beginn der Veranstaltung ist um 13 Uhr, das Ende ist für 17 Uhr vorgesehen.