Pfaffenhofen
Zeit der Unsicherheit

Nach dem Tod von Frank Faulhaber befindet sich die Stadtpfarrei in einer Übergangsphase

27.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Ein Bild und eine brennende Kerze erinnern im Pfarrbüro an den verstorbenen Stadtpfarrer Frank Faulhaber - Foto: Enzmann

Pfaffenhofen (PK) Frank Faulhaber ist in der Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist noch allgegenwärtig. Beim Eintritt ins Pfarrbüro steht auf der rechten Seite ein Foto des früheren Pfaffenhofener Stadtpfarrers auf einem weißen runden Tisch. Daneben leuchtet eine Kerze, die schon fast bis auf den Docht abgebrannt ist.

Das Leben in der Pfarrei muss seit dem 18. Juli auch ohne Faulhaber weitergehen.

„Sein plötzlicher Tod war natürlich für uns alle ein großer Schock und es bleibt eine Lücke. Aber alle in der Pfarrei helfen zusammen“, sagt Kaplan Zacharias Thondamkulam. „Viele haben gedacht, es geht nicht ohne Frank, aber es geht.“ Vor allem Dekan Adolf Rossipal unterstütze die Pfarrei als verantwortlicher Seelsorger sehr. Auch von außerhalb erfahren die Pfaffenhofener Hilfe: „Viele Priester und Diakone aus den umliegenden Gemeinden wie Pfarrer Georg aus Karlskron oder Pater Alfons Kerscher aus Steinerskirchen unterstützen uns.“ Zurzeit sei es ohnehin aber eher ruhig, empfindet Pfarrsekretärin Renate Sander. „Man merkt einfach, dass Urlaubszeit ist.“

Wenngleich Kaplan Zacharias natürlich trotzdem mehr Arbeit zu bewältigen hat. Alleine sonntags hat er drei Gottesdienste zu halten. Außerdem gehören Beerdigungen, Hochzeiten, Andachten und Geburtstagsbesuche zu den Aufgaben des 42-Jährigen. „Kaplan Zacharias ist sehr engagiert und macht seine Sache sehr gut“, sagt Pastoralreferent Josef Steinbüchler. Dem stimmt auch Kirchenpfleger Hans Bergmeister zu: „Er meistert seine Aufgaben mit Bravour. Der Kaplan hat ein großes Lob verdient.“ Doch solange kein neuer Stadtpfarrer im Amt ist, gebe es natürlich gewisse Einschränkungen: So seien Tauftermine nur zu bestimmten Zeiten möglich. Auch die Requiemzeiten seien strenger geregelt. „Denn der Kaplan ist auch keine Zelebriermaschine und braucht seine Freizeit“, sagt Bergmeister.

Innerhalb der Pfarrei hat der Kirchenpfleger natürlich noch etwas Trauerstimmung ausgemacht. „Aber wir freuen uns auch schon auf den neuen Kaplan und den neuen Stadtpfarrer.“ Trotzdem herrsche innerhalb der Verwaltung und bei den Verantwortlichen der Pfarrei auch eine gewisse Unsicherheit, wie es weitergeht, sagt Pastoralreferent Steinbüchler. Denn: Kaplan Zacharias, der erst seit September vergangenen Jahres in Pfaffenhofen ist, verlässt die Pfarrei St. Johannes Baptist zum 1. September. Der Geistliche zieht nach Kutzenhausen und übernimmt dort die Stelle in der Pfarrgemeinschaft Gessertshausen. Sein Nachfolger wird wie gemeldet Michael Kinzl aus Kissing (Landkreis Aichach-Friedberg). „Auf ihn kommt einiges zu“, sagt Steinbüchler. Er werde die Aufgaben von Kaplan Zacherias übernehmen und zudem einmal pro Woche Religionsunterricht halten. „Aber wir werden ihn natürlich unterstützen.“ Für die Verantwortlichen des Bistums Augsburg kommt der 29-jährige Kinzl zur rechten Zeit nach Pfaffenhofen: „Der indische Kaplan Zacharias ist noch nicht so lange in Deutschland und befindet sich noch in der Ausbildung, daher wollte man damals Faulhaber stärker unterstützen und einen deutschen Kaplan schicken“, erklärt Georg Michel, Sprecher des Bistums. Dies komme der Pfarrei während der Vakanz des Stadtpfarrers nun ebenfalls zugute.