Rohrbach
Radler wünschen sich mehr Akzeptanz

Bei der Feier anlässlich des 25-jährigen Bestehens appelliert der ADFC-Kreisvorsitzende Peter an Autofahrer

18.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr
Kämpfer für Radlerrechte: Der Pfaffenhofener ADFC-Kreisvorsitzende Peter Hoffmann (links) mit dem Gründer Kreisverbands Dieter Wiegand. −Foto: A.Ermert

Rohrbach (era) Der Pfaffenhofener Kreisverband des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) hat am Freitagabend beim Alten Wirt in Rohrbach auf 25 Jahre Vereinsgeschichte zurückgeschaut und dieses Jubiläum entsprechend gefeiert.

Die Gründungsmitglieder Dieter Wiegand, Michael Stoll, Georg Hadzelek, Johann Mindum, Martina Blum, Heidrun Korn-Nertmeyer, Rainer Pawlak, Ulrich Drexl, Stefan Sundqvist, Hans Huber, Hans-Peter Ernst wurden ausgezeichnet.  Dieter Wiegand ist der Mann der ersten Stunde, er hat den Kreisverband ins Leben gerufen.Dafür wurde ihm vom Kreisvorsitzenden Peter Hoffmann ein großes und sehr herzliches Dankeschön ausgesprochen. "Meine Initiative wäre nicht von Erfolg gekrönt gewesen, wenn ich nicht die entsprechenden Leute gehabt hätte. Nur zusammen konnte es geschafft werden", gab Wiegand den Dank an seine Mitstreiter weiter.

Landrat Martin Wolf (CSU) gratulierte zum Jubiläum: "25 Jahre ist das erste Jubiläum, das ein Verein begeht und in dieser Zeit hat es auch schwierige Phasen gegeben." Der Verein stand schon kurz vor der Auflösung. Angefangen mit 32 Gründungsmitgliedern hat der Verein heute 164 Mitglieder. Wolf ging auf die zunehmende Akzeptanz des Vereins ein und gab sich überzeugt, dass sich immer wieder Leute finden, die aktiv Verantwortung übernehmen, es werde keine Krise mehr geben.

Man habe ein knappes Dutzend aktive Tourenleiter, die neue Fahrradwege auskundschaften, die noch nicht veröffentlicht sind. Der ADFC hat sich von einer reinen Freizeit- zu einer echten Mobilitätsorganisation entwickelt. Wolf: "Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit."

Auch Pfaffenhofens Dritter Bürgermeister Roland Dörfler (Grüne) freute sich über die gute Zusammenarbeit mit dem ADFC. "Es ist umso erfreulicher, dass ein gesunder, wachsender Verein nicht nur die Interessen der Fahrradfahrer vertritt. Man hat ein Miteinander versucht, der zum Verkehrsmobilitätsplan führte." Die Meinung des Vereins sei sehr gefragt, das Radwegenetz in Pfaffenhofen werde ausgebaut, aber es dauere halt seine Zeit. "Es gibt noch viel Arbeit, bis der Radfahrer als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer angesehen wird."

Auch die Stellvertretende Landesvorsitzende des ADFC, Uschi Ziob, war zur Jubiläumsfeier angereist und gratulierte den Kreisverband Pfaffenhofen: "Es ist nicht immer selbstverständlich, dass ein solches Jubiläum erreicht wird". Viele Kreisverbände haben Schwierigkeiten, man hat viele ältere Mitglieder und der Nachwuchs fehle. "Es ist ganz wichtig, dass nicht nur Radtouren gemacht werden, sondern die Zusammenarbeit mit der Politik zum Tragen kommt und wie man heute sieht, der ADFC wird hier in Pfaffenhofen schon respektiert", freute sich Ziob.

Einen großen Dank sprach Ziob an Beate Städtler aus, die den Verein im Jahr 2007 vor der Auflösung bewahrte. "Ohne sie wäre es nicht weitergegangen" und überreichte ein kleines Dankeschön dafür an Städtler.

Peter Hoffmann wünschte sich, dass mehr Menschen aufs Rad umsteigen sollten. Dafür sei es aber wichtig, dass sich Auto- und Radfahrer sowie Fußgänger gegenseitig akzeptieren und Rücksicht aufeinander nehmen würden.

An den Landrat hatte Hoffmann noch eine wichtige Bitte der Radler. Er wisse auch, dass Radwege nur staatliche gefördert werden, wenn sie direkt an einer bestehenden Straße gebaut werden. Er wollte wissen, ob man da nichts machen könne, die Radlwege weg von den Straßen bringen. Wolf sah dies als sehr kritische Frage. Beim Radweg von Singenbach nach Klenau habe man damals eine Ausnahmeregelung. "Wir wollen das künftig schon öfter probieren, ob die Förderung trotzdem gewährt wird."

Wie Peter Hoffmann noch mitteilte, organisier der ADFC viel für seine Mitglieder. Es werden wöchentlich zwei Feierabendtouren, Touren ab Pfaffenhofen und Tagestouren teilweise mit Bahn oder Pkw angeboten. Im vergangenen Jahr wurden 83 Touren angeboten, 66 mit 604 Teilnehmern fanden letztendlich auch statt.