Pfaffenhofen
Peta macht Anglern das Leben schwer

Tierschützer bezeichnen Königsfischen als Tierquälerei – und die Landkreisfischer ärgern sich

20.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:55 Uhr

Pfaffenhofen (tjs) Alle Jahre wieder heißt es „Petri Heil!“, wenn in den Fischereivereinen die Tradition des Wett- oder Königsfischens gepflegt wird. Laut der Tierschutzorganisation Peta ist das aber Tierquälerei – und so zeigte sie einen Anglerverein aus der Region Augsburg an.

Auch Fischer aus dem Landkreis Pfaffenhofen haben bereits Erfahrungen mit den Tierschützern gemacht.

Peta hatte einen Verein angezeigt, der im Herbst an einem See bei Hurlach seinen Fischerkönig ermittelt hat. Der Grund: Das Töten von Fischen als Freizeitbeschäftigung sei ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Die Staatsanwaltschaft Augsburg hat das Verfahren zwar eingestellt, weil eine zu geringe Schuld vorlag. Im Prinzip wurde Peta aber Recht gegeben und Wettfischen als Tierquälerei eingestuft.

Dass Peta einen Fischereiverein angezeigt hat, ist kein Einzelfall. Im Landkreis Pfaffenhofen hat die Tierschutzorganisation bereits ebenso Angler im Visier gehabt, weiß Josef Beck, Vorsitzender des Kreisfischereivereins. Doch bevor die Sprache überhaupt auf konkrete Beispiele kommt, wettert er schon los: „Die Peta ist wirklich nicht ganz ernst zu nehmen, die regen sich einfach grundlos über alles auf“, sagt Beck. Damit spielt er auf einen Fang an, der im vergangenen Jahr deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt hatte: 2,41 Meter lang und 92 Kilogramm schwer war der Waller, den Harald Galler und Josef Fuß aus einem Fischweiher bei Ilmendorf gezogen hatten – und Peta erstattete Strafanzeige. Die Verantwortlichen vermuteten eine Rekordjagd aufgrund der Größe des Fisches, obwohl die Angler laut Beck nur den Wallerbestand in dem Weiher auf ein vernünftiges Maß reduzieren wollten. Die Raubfische hatten den Weiher nämlich immer wieder leergefressen. So sah das letztendlich auch die Staatsanwaltschaft und legte den Fall bei.

Trotzdem, der Ärger über die Peta bleibt. Denn was die laut Beck oft vernachlässige, sei die Tatsache, dass es beim Fischen bestimmte Regeln gebe. „Wir fangen Fische nicht einfach so, die werden gegessen und nicht wieder ins Wasser oder sogar in den Müll geworfen“, sagt Beck. „Das ist definitiv keine Tierquälerei!“