Pfaffenhofen
Licht am Ende des Tunnels

Das Staatliche Bauamt hat mögliche Trassen für die Pfaffenhofener Südumgehung geprüft

26.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:51 Uhr

Lastwagen, Busse und viele Autos fahren tagtäglich durch die Moosburger Straße. Anwohner kämpfen seit Jahren für eine Umgehungsstraße. Jetzt hat das Staatliche Bauamt zumindest die Planung aufgenommen - Foto: Kraus

Pfaffenhofen (PK) Bis die ersten Autos und Lastwagen auf der Pfaffenhofener Südumgehung fahren können, wird es noch dauern. Aber immerhin ist die Planung im Staatlichen Bauamt angelaufen. Und das, obwohl die Dringlichkeit vor zwei Jahren zurückgestuft wurde.

„Die faunistische Kartierung ist fertig“, sagt Christian Baier der zuständige Gebietsinspektor beim Staatlichen Bauamt. „Aufgrund dieser Untersuchung wird jetzt abgewogen, welche Trasse infrage kommt.“ Zum Jahreswechsel könnten die Planer dann an die Stadt Pfaffenhofen herantreten. „Nach Absprache mit der Stadt können dann detaillierte Planungen gemacht werden.“ Das hieße, die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung müssten sich dann vor allem darum kümmern, die Grundstücke, über die die Umgehungsstraße führen soll, zu kaufen. Wann die von vielen Anwohnern so dringend gewünschte Umgehung allerdings fertig sein wird, darüber kann auch Baier nur spekulieren. „Es hängt sehr oft am Grunderwerb“, sagt der Gebietsinspektor. „Ich kann nicht einmal sagen, bis 2020 ist die Straße fertig.“

Anlieger, die seit Jahren für eine Entlastung kämpfen, wollen sich damit nicht abfinden. „Von Montag bis Sonntag spät in die Arbeitsstunden hinein, wälzt sich der Verkehr durch diese Straße. Eine Zumutung“, sagt Heinz Schneider. „Fahrzeuge stehen minutenlang und dabei werden ununterbrochen Rußpartikel ausgestoßen. Busse, Fünfachser, schweres Baugerät – alle passiert die Moosburger Straße. Ich befürchte, dass wir gesundheitliche Schäden davontragen. Es muss was getan werden.“

Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker (SPD) sind allerdings die Hände gebunden. „Wir sind in der Reservekategorie, normalerweise passiert da gar nichts“, sagt er. Dass das Staatliche Bauamt trotzdem in die Planung eingestiegen ist, hält er für ein gutes Zeichen. „Die Planung könnte in vier bis fünf Jahren fertig sein. Dann braucht es allerdings noch Geld. Wenn Freistaat oder Bund mehr Mittel auftreiben, könnten wir wieder in die erste Kategorie nachrutschen.“

Heinz Schneiders Nachbar Siegfried Reisner, der sich seit Jahren für eine Umgehungsstraße einsetzt, gibt sich mit dem Erreichten nicht zufrieden. „Der Verkehr wird jeden Tag schlimmer und wir sind jetzt gerade mal so weit wie zu Zeiten, als Hans Prechter noch Bürgermeister war. Normalerweise gehört die Moosburger Straße für Lkw gesperrt. Aber dann hätte es keine Fördergelder gegeben“, sagt Reisner. „Wir müssen uns wohl mit der jetzigen Situation abfinden.“ Obwohl, einen Vorschlag hätte er noch: „Der Landkreis könnte ja eine Kreisstraße von Reisgang bis zum Kreisel am Kuglhof bauen“, fordert Reisner: „Aber der Landrat baut ja lieber das Landratsamt für 14 Millionen Euro um und setzt sich ein Denkmal.“ Landratsamtssprecher Karl Huber kann ihm wenig Hoffnung machen. „Bei der Umgehung werden überörtliche Straßen miteinander verbunden, die in die Straßenbaulast des Bundes beziehungsweise des Freistaats fallen“, erklärt Huber. „Deshalb gibt es für die Klassifizierung als Kreisstraße keinen rechtlichen Spielraum.

Anwohner Thomas Rebhan stört sich weniger am Verkehrsaufkommen. „Das Problem sind die Dauerparker. Sie verursachen waghalsige Überholmanöver und Stau“, sagt er. Seiner Meinung nach würde ein eingeschränktes Halteverbot den Verkehrsfluss verbessern. „Viele parken dort strategisch, ich sehe es als Kräftespiel.“