Pfaffenhofen
Ökologischer Zustand der Ilm: "Mäßig"

24.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:38 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Mit der Einführung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie WRRL (2000) wurde die bis dahin gültige Gewässergüte in ein einheitliches System von fünf ökologischen Zustandsklassen überführt. "Für die Einordnung werden bestimmte Biokomponenten untersucht, die den ökologischen Gesamtzustand des Gewässers diagnostizieren", erklärt Benno Kügel vom Wasserwirtschaftsamt.

Fische und Kleinlebewesen der Gewässersohle (das sogenannte Makrozoobenthos MZB) zeigen die Probleme durch den Bau von Querbauwerken, der Begradigung und dem Uferverbau ebenso an wie die Verschlammung der Kiessohle. Wasserpflanzen und Algen sind Indikatoren für die Belastung des Gewässers mit Phosphor (Trophie) und das MZB lässt Rückschlüsse auf die Abwasserbelastung und damit den Sauerstoffverhältnissen zu (Saprobie). Die Ilm wird beim WRRL-Monitoring dabei in zwei Abschnitte unterteilt - von der Quelle bis zur Einmündung des Gerolsbachs und von Pfaffenhofen bis zur Mündung. Das Ergebnis der ökologischen Zustandsbewertung lautet für beide Abschnitte derzeit "mäßig" aufgrund der Verfehlungen bei Fischen und den Wasserpflanzen/Algen. Was die chemische Belastung angeht, schafft es die Ilm durchgehend auf ein "gut", wenn man von den überall vorhandenen, ubiquitären Überschreitungen von Quecksilber absieht.

Ob es gelingen wird, die ökologischen Ziele der WRRL bis zum nächsten Zielpunkt 2021 zu erreichen, ist nach Auffassung der Fachleute fraglich. Dazu müsste man den Flüssen wieder Raum für ihre Entwicklung geben. Was die Chemie angeht, ist hingegen eine Zustandsverbesserung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorgaben zu erwarten. Die Schüler des Schyren-Gymnasiums haben sich die Saprobiegüte als Thema für ihre Feldforschung ausgesucht. "Diese ist infolge der guten Abwasserbeseitigung weitgehend ausgereizt", erklärt dazu Kügel. Verbesserungen der Saprobiegüte seien nur noch zu erreichen, wenn die durch Gewässerverbau und Verschlammung zerstörte Gewässerbettstruktur durch Renaturierungsmaßnahmen und die Bewirtschaftung des Einzugsgebietes verbessert würden. ‹Œzur