Pfaffenhofen
Lange Nacht und kurze Filme

Open-Air-Kino bringt bunte Abwechslung auf den Pfaffenhofener Hauptplatz

26.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

Pfaffenhofen (mkv) Seit einigen Jahren ist der "Cine-o-mat" ein fester Termin im Pfaffenhofener Kulturkalender. Auch heuer lud die Stadtjugendpflege zum Open-Air Kino ein - und der Andrang war wieder groß.

Ort des Geschehens war der Hauptplatz vor dem Rathaus. Bei schöner Sonnenuntergangsstimmung und lauen Temperaturen konnten die Besucher das kleine Filmfestival genießen. Technisch einwandfrei wurden auf großer Leinwand 18 kurze Filme vorgeführt. Es war für jeden etwas dabei, denn die Auswahl der Filme war abwechslungsreich und bunt. Zwei Minuten Animation, fünf Minuten Stummfilm, drei Minuten Komödie, bis hin zu 16 Minuten nachdenklicher, zwanghaft pathetischer Kurzfilm - so wie man es von dem Genre erwartet.

Gezeigt wurden überwiegend deutsche Produktionen. Der kurze Animationsfilm "Bedtime" von Grace Foo aus England, die kleine Alltagssatire zum Thema Mindesthaltbarkeitsdatum "Expiration" des New Yorkers Mark Nickelsburg und der eindrucksvolle Einblick in den Sport namens Parkour aus Brasilien waren die Ausnahmen.

Bei Letzterem gab es wirklich Atemberaubendes fürs Auge, denn die Akteure haben sich für ihre spektakulären Sprünge ein verlassenes Hotel, das schon von der Natur zurückerobert worden war, als Kulisse ausgesucht. Mit Zeitraffer-Technik und schönen Luftaufnahmen zeigten die Brasilianer um Marcius Clapp, wie ästhetisch Extremsport sein kann.

Aber auch aus der Region war Schönes zu sehen. Die 20-minütige Komödie "Krampusnacht" von Marcus Siebler aus Schrobenhausen war allein der Länge wegen eine Ausnahmeproduktion. Mit subtilem Witz und authentischen Dialogen wird hier, ganz ohne den genreüblichen Pathos, eine etwas andere Adventsgeschichte erzählt. Es geht um zwei Laiendarsteller, die zusammen als Nikolaus und Krampus - von den Eltern für Geld gebucht - die Kleinen besuchen. Nur leider stößt der Krampus wegen seiner rauen Art und der Tendenz zum Furchteinflößen auf Ablehnung und darf am Ende nicht mehr zu den Kindern.