Pfaffenhofen
Das Schlängeln der Ilm

26.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Wasser als Quelle des Lebens: Cynthia Wechselberger (2. von rechts) erklärte den Teilnehmern der Führung, weshalb und wie die Ilm umgestaltet wurde. - Foto: Ippi

Pfaffenhofen (PK) Cynthia Wechselberger vom Wasserwirtschaftsamt erklärt den Besuchern der Gartenschau, weshalb das Ufer des Pfaffenhofener Flusses für 600 000 Euro umgestaltet wurde.

Eine wichtige Begleitmaßnahme der Gartenschau ist die Renaturierung der Ilm durch das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt gewesen. Jede zweite Woche können Besucher in speziellen Führungen jetzt Näheres über die Veränderungen am Ilmufer im Bereich von der Altenstadt bis zum Volksfestplatz im Pfaffenhofener Stadtgebiet erfahren. Vergangene Woche stand Cynthia Wechselberger den Besuchern für Fragen zur Verfügung.

Die Baumaßnahme ließ sich das Wasserwirtschaftsamt um die 600 000 Euro kosten, berichtete Wechselberger. "Im Vordergrund stand bei der Umgestaltung die Ästhetik, aber auch der Wert für die Naherholung der Bürger - und auch die Aufwertung der Ilm." Das Ökologische trat hingegen zurück. Der in den 30er Jahren begradigte Fluss erhielt aber zumindest seine natürliche Form zurück: die vielen typischen Schlingen. Viele Bäume am Ufer wurden wegen der Ästhetik abgeholzt. Zusätzlich trug das Wasserwirtschaftsamt zwei Meter Ufergelände ab und verflachte das Umland. Die Besucher und Bürger können aufgrund dieser notwendigen Veränderungen die Ilm jetzt wieder in ihrer vollen Pracht erleben - und gleichzeitig ganz unproblematisch den Fluss erreichen.

Bei der Ansaat der neuen Grasflächen setzte das Amt auf eine autochthone Wiesenmischung. "Also auf Pflanzen, die im Pfaffenhofener Umland häufig vorkommen", so Wechselberger. Besonders wichtig für die kiesreiche Ilm sei die Schwarze Erle. Eine Baumart, die auf natürliche Weise an vielen Gewässern wächst. Anders als bei anderen Baumarten verwurzle sich die Schwarze Erle in das Ufergelände und in das Grundwasser. "Dadurch bietet sie Wassertieren wie Fische idealen Unterschlupf", meinte die Expertin vom Wasserwirtschaftsamt weiter. Auch die Kleintiere an Land würden von dem Baum profitieren, denn ihr nahrhaftes Laub diene ihnen als Nahrung.

Kiesbänke sind typisch für die Ilm. Sie entstehen, wenn Kies von außen in den Fluss gelangt und durch die Strömung des Flusses umgelagert wird. Zudem ist der Kies lebensnotwendig für den Bestand vieler wirbelloser Wasserorganismen sowie für einige Fischarten, da ihn diese zur Fortpflanzung brauchen.