Pfaffenhofen
Flüchtlinge können einziehen

Ab Montag stehen Gebäude der ehemaligen Patriotstellung im Feilenmoos für Asylbewerber bereit

18.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:38 Uhr

Alles ist fix und fertig: In die Gebäude der ehemaligen Patriotstellung im Feilenmoos ziehen Asylbewerber ein - Foto: Kohlhuber

Pfaffenhofen (PK) Immer mehr Flüchtlinge kommen in den Landkreis. Ab Montag können die Asylbewerber in einem Teil der Gebäude der ehemaligen Patriotstellung im Feilenmoos wohnen. Das Landratsamt hat diese Neuigkeit gestern bekannt gegeben – und auch wichtige Details stehen schon fest.

Wie Landrat Martin Wolf (CSU) mitteilt, steht dem Landkreis die von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben ohne Mietzinsberechnung überlassene Immobilie zunächst als sogenannte „dezentrale Unterkunft“ für bis zu 150 Personen zur Verfügung. „Damit kann eine Unterbringung in Schulturnhallen zunächst vermieden werden“, sagt Wolf.

Zug um Zug ziehen also ab kommender Woche Flüchtlinge in die ehemalige Einrichtung der Bundeswehr. „Wir rechnen erst einmal mit 20 bis 30 Personen. Aber das werden mit ziemlicher Sicherheit recht schnell mehr werden“, meint Karl Huber als Sprecher des Landratsamtes. Die Räume sind hergerichtet und können ab sofort bezogen werden. „Die Möbel sind da. Betten, Schränke, Waschmaschinen. Alles ist fertig.“ Aus welchen Ländern die Asylbewerber stammen, die in der ehemaligen Patriotstellung untergebracht werden, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Auch nicht, wann die ersten Flüchtlinge ins Feilenmoos gebracht werden. „Das erfahren wir auch nur kurzfristig. Es kann durchaus schon am Montag so weit sein – oder auch erst gegen Ende der Woche“, berichtet Huber weiter.

Wer die künftigen Bewohner der Kaserne betreut, steht auch schon fest. Die Stadt Geisenfeld, in der bereits knapp 90 Flüchtlinge leben und betreut werden, hat damit nichts zu tun. „Unsere Verwaltung und auch der Helferkreis Asyl sind voll ausgelastet“, meint Bürgermeister Christian Staudter von den Unabhängigen Sozialen Bürgern. Bei den Verhandlungen sei es eine Grundvoraussetzung gewesen, dass die Stadt mit den zusätzlichen Aufgaben nicht belastet werde. „Daran halten sich offenbar auch alle. Wir gehen davon aus, dass es eine Vor-Ort-Rundumbetreuung der Flüchtlinge durch das Landratsamt gibt“, sagt Staudter. Nur eine Ausnahme gibt es, die Geisenfeld letztlich doch betreffen könnte. Falls unter den Flüchtlingen im Feilenmoos Kindergarten- oder Schulkinder sind, müssen diese in den Geisenfelder Einrichtungen betreut oder unterrichtet werden. „Das ist überall so der Fall, auch in Manching. Es lässt sich nicht ändern“, sagt Karl Huber.

Genau das bestätigt auch das Landratsamt. Erhalten die Flüchtlinge Geldleistungen, nimmt die Auszahlung die Kreiskasse vor. Die Mitarbeiter der Sozialhilfeverwaltung am Landratsamt bieten Sprechzeiten für die Asylbewerber direkt in der Patriotstellung an. Und im Rahmen der Vereinbarungen mit der Caritas leisten deren Mitarbeiterinnen die notwendige Asyl-Sozialarbeit am Geisenfelder Stadtrand. „Wieviel Personal wir einsetzen müssen, hängt ganz von der Belegung ab. Wie viele Menschen dort leben. Welche Nationalitäten. Und wie das Zusammenspiel läuft“, fügt Karl Huber an. Theoretisch ist es auch möglich, dass Sicherheitspersonal im Feilenmoos zum Einsatz kommt. „Wir werden das alles organisieren.“

All das ist allerdings nur ein erster Schritt. Parallel dazu werde geprüft, ob und wie schnell die Regierung von Oberbayern die Ex-Kaserne als sogenannte Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 150 Flüchtlinge übernehmen und federführend betreuen kann, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamtes weiter. „Es besteht immenser Druck vonseiten des Freistaats“, sagt Landrat Wolf. Daher stünden alle öffentlichen Liegenschaften, insbesondere frühere Kasernen- und Betriebsgebäude der Bundeswehr, ganz oben auf der Liste der Belegung. „Wir wissen noch nicht ob oder wann die Patriotstellung zur Gemeinschaftsunterkunft wird, die dann durch die Regierung von Oberbayern verwaltet wird“, führt Karl Huber weiter aus. „Wir sind uns aber ziemlich sicher, dass es so kommen wird. Vermutlich im Laufe dieses Jahres.“ Damit wäre der Landkreis zumindest bei den Gebäuden im Feilenmoos aus der Verantwortung.

Neben der Patriotstellung sind im Pfaffenhofener Teil der Max-Immelmann-Kaserne in Manching rund 100 Asylbewerber untergebracht, die dem Aufnahmekontingent des Landkreises angerechnet werden. Unabhängig davon sucht das Landratsamt ständig weitere Unterbringungsmöglichkeiten. Laut Prognose der Regierung von Oberbayern müssen im Landkreis bis Ende des Jahres noch über 400 Plätze geschaffen werden.