Pfaffenhofen
"Ein glanzvolles Kulturfestival"

Organisatoren und Mitveranstalter der Pfaffenhofener Paradiesspiele ziehen positive Bilanz

28.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:51 Uhr

Krönender Abschluss der Paradiesspiele: Beim Freiluft-Klassikkonzert vor dem Rathaus drängten die Zuhörer sich auf und neben der Festspieltribüne. Die Organisatoren verbuchen das einmonatige Kulturfestival als großen Erfolg - Foto: oh

Pfaffenhofen (nsr) Einfach himmlisch waren die ersten Pfaffenhofener Paradiesspiele – und mit insgesamt über 10 000 Besuchern kann die Stadt Pfaffenhofen das neue Kulturfestival als großen Erfolg verbuchen.

Anlässlich des 120. Geburtstags des Pfaffenhofener Dichters Joseph Maria Lutz hat die Stadt einen Monat lang ein Kulturfest gefeiert, für dessen Name das wohl bekannteste Werk des Ehrenbürgers Pate stand. „Konzeptionell haben wir rund um Lutz viele Dinge losgetreten“, sagt der Kulturreferent Steffen Kopetzky im Rückblick auf die abgeschlossenen Paradiesspiele. „So eine große Veranstaltung hatte bisher in Pfaffenhofen gefehlt.“ Großes Glück hatten die Veranstalter mit dem Wetter, schließlich waren die großen Publikumsmagnete Open-Air-Veranstaltungen. „Es konnte bei diesem paradiesischen Wetter einfach nicht besser laufen“, schwärmt Kopetzky.

Der Erfolg der Paradiesspiele dürfte in erster Linie aber dem Programm zu verdanken sein, das neben bewährten Veranstaltungen auch viel Neues enthielt. So setzten etwa das Open-Air-Kino und das Klassik-Abschlusskonzert Glanzlichter. An allererster Stelle steht aber das Herzstück der Paradiesspiele, die „Zwischenfall“-Inszenierung des Theaterspielkreises. Das Freilichttheater vor dem Rathaus war restlos ausverkauft. Spielleiter Helmut Muthig freut sich über den großen Erfolg: „Wir konnten mehrere tausend Menschen beglücken – das waren mehr Zuschauer, als wir uns erhofft hatten.“ Er habe viele positive Rückmeldungen bekommen.

Krönender Schlusspunkt der Paradiesspiele war das Abschlusskonzert vor der Freiluftbühne. „Es war ein gigantisches Konzert“, sagt Leiter Max Penger, der eigens für die Paradiesspiele ein philharmonischen Orchester um sich geschart hatte. „Für uns als Musiker war das natürlich ein großes Erlebnis.“ Zwar sei damit reichlich Arbeit sowohl für die Musiker als auch für die Stadt verbunden gewesen. Doch die habe sich gelohnt: „Das Finale war grandios, die Zuschauer sind förmlich ausgetickt“, berichtet Penger.

Kopetzkys persönlicher Höhepunkt der Paradiesspiele fand im kleineren Rahmen statt: Der Ein-Frau-Theatermonolog „Der Boandlkramer sucht sein Paradies“ mit der Ingolstädter Schauspielerin Olivia Wendt: „Das Stück hat mich wirklich beeindruckt“, lobt der Kulturreferent. Es hat sich auch zum Geheimtipp in der Veranstaltungsreihe gemausert. Auch der Auftakt der Paradiesspiele – die Eröffnung der großen Nikolaus-Hipp-Ausstellung – war wie die gesamte Ausstellung sehr gut besucht. So ließen sich insgesamt 1300 Besucher diese erste, vierwöchige Einzelausstellung des berühmten Pfaffenhofeners nicht entgehen.

Dass das Konzept aufgegangen ist, darüber freut sich vor allem die städtische Kulturmanagerin Eva Berger, die das Festival mit ihrem Team konzipiert und organisiert hat: „Das Zusammenspiel aus städtischen Veranstaltungen und Beiträgen von Vereinen und anderen Kulturschaffenden zeigt, dass die Stadt mit ihren Bürgerinnen und Bürgern über hervorragende Ressourcen verfügt, um ein solch großes und glanzvolles Kulturfestival auf die Beine zu stellen.“

Dem Festival habe der Fokus auf ein Thema gut getan: „Mit dem ‚Paradies‘ wurde ein Thema gefunden, das ganz individuelle Interpretationen erlaubt und die Mitveranstalter zu einer vielseitigen Auseinandersetzung eingeladen hat“, sagt Berger. Und nicht zuletzt habe die Stadt so Lutz und sein bekanntestes Stück, „Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies“ gewürdigt. Auch die Bemühungen hinsichtlich eines professionellen „Fundraisings“, also der Beschaffung finanzieller Mittel, haben sich bewährt. So ist der Erfolg der Paradiesspiele auch maßgeblich auf die Unterstützung der Sponsoren sowie auf die Förderung des Bezirks Oberbayern zurückzuführen.

Wie die Stadt mitteilt, dürfen sich alle Kulturfreunde schon auf eine Neuauflage mit den zweiten Pfaffenhofener Paradiesspielen zum 125. von Lutz freuen. Das unterstreicht auch Kopetzky: „Man sollte das Thema weiterverfolgen, und das Format eventuell in fünf Jahren wiederholen.“