Pfaffenhofen
Der Tod und das böse Eheweib

"Spionage am Friedhof": Lesung im Hofbergsaal

23.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Spionage am Friedhof: Franziska und Ernst Krammer-Keck unterhielten die zahlreichen Besucher im Hofbergsaal. - Foto: Engl

Pfaffenhofen (eec) Eine etwas andere Version vom Boandlkramer, in der ein schlauer Bauer dem Gevatter Tod beim Weintrinken sein böses Eheweib andrehen will, hat für beste Stimmung im Hofbergsaal gesorgt. Bei einer Dichterlesung von Franzi und Ernst Krammer-Keck (begleitet von Karoline Frey an der Harfe) waren die Organisatoren des Hospizvereins überrascht über den Andrang der Besucher.

Franzi Krammer-Keck, immer noch für einen Radiosender in Südtirol tätig, bezeichnet sich und Ihren Mann zwar als Rentner - allerdings eher im Unruhe- als im Ruhestand. Ihre Textauswahl unter dem Titel "Spionage am Friedhof" drehte sich zwar meist um den Tod, doch neben besinnlichen Momenten kam die humorige Seite keinesfalls zu kurz.

Das Ehepaar präsentierte Texte von Autoren wie Karl Valentin, Helmut Zöpfl, Franz Ringseis, Eva Bergmeier, Leopold Kammerer, Herbert Schneider, Josef Fendl, Franz von Kobell, Günter Goepfert, Oskar Weber, Hanns Vogel oder Joseph Maria Lutz - die meisten gehörten zur bayerischen Literatengruppe der "Turmschreiber". Neben der Boandlkramer-Variante regten auch kurze Geschichten, die oft sehr an das reale Leben sowie typische Verhaltensweisen zu Allerheiligenzeit erinnern, zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken an. Selbst der Pfarrer kam nicht ganz ungeschoren davon: Er bot Grabreden in verschiedenen Preisstaffeln an - in der teuersten Variante war sogar sein Weinen inbegriffen.