Pfaffenhofen
Vom Winde verweht

Standbetreiber klagen bei der Pfaffenhofener Josephidult über maues Geschäft wegen Wintereinbruch

18.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr
Trotzen dem Wetter: Die Pfaffenhofener Andrea und Philipp Junk mit ihren Kindern Jonas (5) und Moritz (3) kommen auch zur Dult, wenn es schneit. −Foto: Brenner

Pfaffenhofen (dbr) Peter Bragin schüttelt den Kopf. So schlecht lief es noch nie an seinem Kartoffelchips-Stand auf der Pfaffenhofener Josephidult. Bis 13 Uhr hatte der Betreiber noch nicht eine Tüte verkauft, in seiner Kasse ist nur das Wechselgeld.

Normalerweise hat er am Ende eines Tages rund 300 Euro verdient. Mit dicken Stiefeln und einer tapferen Einstellung trotzte er gestern dem Wetter und der Langeweile. "Nächstes Mal komme ich trotzdem wieder", sagt er.

Bei gutem Wetter sind die Straßen zwischen den Ständen der rund 80 Händler dicht gedrängt, immerhin ist die traditionsgemäß am Sonntag vor dem heutigen Josephstag findet Josephidult auch noch mit einem verkaufsoffenen Sonntag verbunden. Doch schon der Morgen verlief anders als sonst, sagt Michael Anzinger, der Käse und Wurst verkauft. "Auf der Autobahn war wegen des Schneetreibens Stau, der Aufbau hat sich deshalb verzögert." War aber auch egal, morgens kam sowieso kaum ein Besucher. Erst am Vormittag wagten die ersten einen Spaziergang zwischen den Ständen, wo alles von Spielzeug bis zu Haushaltsartikeln von leichter Frühlingsbekleidung bis hin zu Socken angeboten wurde. Apropos warme Socken: Die verkauften sich bei den Minusgraden noch recht gut, sagte Sockenstand-Betreiber Richard Weigl. "Ich habe Glück mit meinen Stammkunden", sagt er. Obwohl der Umsatz schon ein bisschen geringer ist.

Osterlaune kommt während des Schneetreibens auch keine auf, weiß Daniela Hirmer, die zum ersten Mal auf der Dult ist und hier ihre Osterkerzen anbietet. "Ich habe bisher nur zwei verkauft", sagt sie am späten Mittag. "Ich will es nochmal probieren, wenn das Wetter besser ist." Das Wetter hielt einige Kinder jedoch nicht davon ab, die Eisenbahn vor dem Rathaus zu fahren, und auch vor Anzingers Stand kauften die Kunden zumindest ab Mittag ein. "Ich bin dankbar für die Kunden, die trotzdem kommen", sagt er.

Auch die Standbetreiberinnen Ruth Landgraf und Angie Reimann sehen das so. "Wir harren der Dinge", sagen die zwei, die sich mit Heißgetränken gegen den Wind rüsten. Zwar käme nur selten jemand zur Termomix-Beratung an ihren Stand, "aber hoffentlich wird es noch besser".

Familie Junk aus Pfaffenhofen hat das Wetter jedenfalls nicht aufgehalten. "Es gibt heuer zwar nicht so viele Stände", sagt Vater Philipp, "Aber bei uns gilt die Devise: Hauptsache raus!" So wie er sahen das noch mehr Bürger, denn am Nachmittag wurde es dann doch noch enger zwischen den Ständen.