Pfaffenhofen
Bronze für verdienten Trainer

Josef Kirzinger bekommt Stadtmedaille, vier Schützen werden für ihr Engagement mit Urkunden geehrt

22.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Mit der Stadtmedaille in Bronze wurde Josef Kirzinger (rechts) von Bürgermeister Thomas Herker ausgezeichnet: Jahrzehntelang hat er ehrenamtlich junge Menschen in der Leichtathletikabteilung des MTV trainiert - Foto: Bendisch

Pfaffenhofen (PK) „Lebendige Gemeinschaften werden für die Zukunft wichtiger sein als perfekte Bauten“, betonte Festredner Lorenz Wolf: Beim Sozialempfang im Festsaal des Rathauses wurden am Dienstagabend fünf Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement im Breitensport ausgezeichnet.

Bereits seit 1991 sei es in Pfaffenhofen gute Tradition, mit dem Sozialempfang – eine Anregung der damaligen SPD-Stadträtin Erika Thalmeier – ganz offiziell danke zu sagen, erklärte Bürgermeister Thomas Herker. Er konnte im Festsaal Vertreter aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens begrüßen; für einen schönen musikalischen Rahmen des Festaktes sorgte das Posaunenensemble der Städtischen Musikschule. In der Auszeichnung Pfaffenhofens als „lebenswerteste Stadt“ sei der ehrenamtliche Einsatz der Bürger ein ganz zentraler Moment, unterstrich Herker: „Wir wären nicht lebenswert, wenn Sie nicht wären“.

Die Leitung des Katholischen Büros Bayern und der Vorsitz im Rat des Bayerischen Rundfunks sind nur zwei der vielen Funktionen von Domdekan Lorenz Wolf (kleines Foto), einem vielbeschäftigten Mann, der sich aber gern die Zeit nahm, in seiner Heimat Pfaffenhofen – „vor 40 Jahren habe ich am Schyren-Gymnasium mein Abitur gemacht“ – als Festredner über den immer breiter werdenden Begriff „soziale Belange“ zu sprechen. Im christlichen Menschenbild sei jeder Mensch, unabhängig von seiner Leistungsfähigkeit, gleich wertvoll, doch der Grundsatz der Solidarität lasse sich nicht verordnen, betonte Wolf: „Der Staat kann es alleine nicht schaffen, auch wenn viele der Meinung sind, ihre Bürgerpflichten seien mit der Bezahlung von Steuern und Sozialabgaben reichlich abgedeckt“. Der Mensch sei zur Gemeinschaft bestimmt; für sich selbst etwas haben zu wollen und für andere da zu sein, gelte es zu vereinbaren, erklärte der Domdekan: „Es geht um die Qualität des Zusammenlebens, denn es gibt kein Zurück zu den alten Sozialstrukturen und Schicksalsgemeinschaften der Großfamilien.“ Der übertriebenen Individualisierung und Selbstverwirklichung werde in letzter Zeit immer mehr Raum gegeben, meinte Wolf, doch sei die Freiheit des Einzelnen nicht grenzenlos: „Wir werden daran gemessen, wie wir mit den übergeordneten Werten der Gemeinschaft umgehen“. Seit dem 1. Januar sei die Förderung des Ehrenamtes als Staatsziel in der bayerischen Verfassung verankert, erklärte der Festredner abschließend, doch für Pfaffenhofen hätte es das nicht gebraucht: „Die Stadt fördert schon lange eine gute Bürgerkultur.“

Vier Schützen und ein Leichtathlet wurden für ihr jahrzehntelanges Engagement mit Urkunden ausgezeichnet: Schützenmeister Manfred Schweigard ist von den Pfaffenhofener Stegerschützen nicht wegzudenken, Georg Langenecker, Konrad Sulzberger und Vorstand Jakob Dengler von den Kellerschützen Tegernbach. Alle Geehrten trugen sich in das Goldene Buch der Stadt ein, und Jakob Dengler, der wegen einer Grippeerkrankung nicht am Sozialempfang teilnehmen konnte, wird das natürlich nachholen.

Über 25 Jahre lang hat Josef Kirzinger als Übungsleiter der MTV-Leichtathleten junge Menschen trainiert, dafür gab es als besonderes Dankeschön auch die bronzene Stadtmedaille. Kirzinger gab den Dank gern zurück: „Die Stadt engagiert sich sehr für den Sport; wir sind gut aufgestellt“. Er habe die aktiven Jahre sehr genossen, meinte der frühere Trainer, der sich stets über die Begegnung mit ehemaligen Schützlingen freut: „Manchmal erkennt man sie erst gar nicht wieder, weil sie so groß geworden sind. Aber das ,Griaß di – grad schön war’s bei dir’ tut schon gut.“

Der gemütliche Teil mit Essen, Gesprächen und Getränken bildete den Abschluss und Bürgermeister Thomas Herker appellierte an alle Ehrenamtlichen, dabei die Nacht zum Tag zu machen: „Auch das hat Tradition beim Sozialempfang.“