Pfaffenhofen
Besinnliches Filmdrama

03.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Die „Maisinsel“ ist ein kleines Stück Land mitten im Fluss Enguri, im Niemandsland zwischen Georgien und seiner nach Unabhängigkeit strebenden Provinz Abchasien. Aber dieses Land ist nicht von Dauer. In jedem Frühjahr bilden sich aus Geröll und Erde, die der Fluss vom Kaukasus herab in der Ebene anschwemmt, kleine Inseln, die bei der nächsten größeren Überschwemmung wieder verschwinden.

Eine von ihnen ist der Ort, an dem der mehrfach ausgezeichnete Film „Die Maisinsel“ des georgischen Regisseurs George Ovashvili spielt. Die vhs zeigt das ruhige, besinnliche Drama in der Reihe „Der besondere Film“ am kommenden Dienstag um 20 Uhr im Cineradoplex. Nach der Aufführung gibt es die Möglichkeit zum Gespräch.

„Die Maisinsel“ handelt vom Kreislauf von Werden und Vergehen, von Freiheit und Gefahr, aber auch vom Erwachsenwerden: Der alte Bauer Agba ist froh um diese Insel, weil sie weit fruchtbarer ist als das Land am Ufer. Zusammen mit seiner halbwüchsigen Enkelin Asida errichtet er auf ihr eine einfache Holzhütte. Er gräbt den Boden um, zieht Furchen und säht Mais. Asida hilft ihm dabei. Der Film, in dem kaum gesprochen wird, lässt sich viel Zeit, um dem Betrachter Einblick in das einfache, arbeitsreiche Leben der beiden zu gewähren, in dem oft Blicke genügen, um sich zu verständigen und in dem auch Zeiten der Ruhe ihren Platz haben. Allerdings ist diese Ruhe nicht vollkommen. Die Insel liegt ja genau an der Grenze zweier verfeindeter Staaten. Patrouillenboote fahren vorbei, Schüsse fallen. Und schließlich finden die beiden Inselbewohner mitten im hochgewachsenen Mais einen verwundeten Soldaten…