Pfaffenhofen
Begegnungen in Siebenbürgen

28.06.2011 | Stand 03.12.2020, 2:41 Uhr

Stefan Daubner an der weltberühmten Buchholz-Orgel in der Schwarzen Kirche in Kronstadt.

Pfaffenhofen (PK) Der Pfaffenhofener Chor der evangelischen Kreuzkirche unternahm im Juni auf Einladung der evangelischen Gemeinden Hermannstadt und Kronstadt eine Konzertreise nach Siebenbürgen, einer seit über 800 Jahren von Deutschen besiedelten Region in Rumänien. Nach der Ankunft in Bukarest und einem kurzen Rundgang durch die Hauptstadt besichtigte der Chor auf der Fahrt nach Hermannstadt das für seine Jahrhunderte alten Fresken bekannte orthodoxe Kloster Cozia.

In Hermannstadt (rumänisch: Sibiu) führten die Pfaffenhofener zusammen mit dem dort ansässigen Bachchor Stücke des bayerischen Komponisten Max Reger und ein Werk des siebenbürgischen Komponisten Rudolf Lassel im Gottesdienst und in einem Konzert stimmgewaltig auf.

Der Chorleiter Stefan Daubner interpretierte dort auch eindrucksvoll an der großen viermanualigen Sauer-Orgel von 1915 ein speziell für diese komponiertes Stück von Johannes Leopold Bella. Eine Sängerin des Chores lud danach spontan in ihr Heimatdorf Heltau ein, wo der Chor in der Kirchenburg mit frischen Kirschen und alten Geschichten empfangen wurde.

Dem Motto der Konzertfahrt „Ein feste Burg“ entsprechend, sang der Chor während der Besichtigung der Kirchenburgen Michelsberg, Mediasch, Bierthälm, Schäßburg und Tartlau immer wieder einzelne Stücke aus seinem Konzertprogramm und Daubner spielte auf dortigen, zum Teil über 200 Jahre alten Barockorgeln.

Im malerisch in den Karpaten gelegenen Kronstadt konzertierte der Chor zusammen mit Sängern des dortigen Bachchores in der berühmten Schwarzen Kirche. In der gotischen Kathedrale befinden sich über 300 Orientteppiche und die einmalige Buchholz-Orgel von 1839 mit 63 Registern und über 4000 Pfeifen. An diesem weltberühmten Instrument spielte Stefan Daubner Max Regers Fantasie über den Luther-Choral „Ein feste Burg“. Auch der Chor wuchs in der mit über 150 Zuhörern besetzten Kirche weit über sich hinaus. Von der hervorragenden Akustik konnten sich auch die Bläser sowie die Gesangssolisten Birgit Estler, Ingrid Faber-Wiegand, Hermann Heubeck und Hans Widmann tragen lassen.

Die außergewöhnliche Reise war maßgeblich durch die vier Siebenbürger Sachsen des Kreuzkirchenchores initiiert und geprägt. Die Gastfreundschaft, die dem Chor von den Siebenbürger Sachsen, den rumänischen Bauern und den orthodoxen Christen gleichermaßen entgegengebracht wurde, beeindruckte alle Teilnehmer.