Paunzhausen
"Idealismus, Einsatzwille, Hilfsbereitschaft"

Beim Jubiläum der Feuerwehr Paunzhausen zeigen sich die Vereine von ihrer besten Seite

29.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:02 Uhr

Langer Festzug: Mitglieder von 21 Vereinen aus Paunzhausen und der Umgebung marschierten in einem langen Tross feierlich zum Rathausplatz in Paunzhausen. - Fotos: Schneider

Paunzhausen (PK) Die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Paunzhausen hat von Freitag bis Sonntag mit einem großen Fest ihren 125. Geburtstag gefeiert. Am Sonntag versammelten sich 21 Vereine aus Paunzhausen und den Nachbarorten.

Festlich in Tracht und Uniformen herausgeputzt zogen die 385 Vereinsleute und viele Ortsansässige in einem langen Tross und unter strahlendem Sonnenschein hinauf zum Rathausplatz, wo Dekan Alexander Weber ab 10 Uhr die Messe hielt und die Fahnenbänder weihte.

Anschließend wurden vier Fest- und Dankesreden gehalten: Martin Binder, Erster Hauptkommandant der FFW Paunzhausen erinnerte an die Leitsätze "Idealismus, Einsatzwille, Hilfsbereitschaft und Kameradschaft", die bereits die ersten Feuerwehrleute Paunzhausens 1892 zum Besten anspornten. Diesen Geist sieht er auch heute noch bei seinen Kameraden und dankte ihnen für das große und zeitintensive Engagement für Leben und Eigentum ihrer Mitmenschen.

Der Freisinger Landrat Josef Hauner würdigte den aus heutiger Sicht anerkennenswerten und progressiven Entschluss der Dorfkommune, gemeinschaftlich organisiert Leib, Leben und Gut aller Einwohner zu schützen. Er betonte das gemeinsame Ziel von Landkreisen und Gemeinden, stets eine bestens ausgebildete und ausgerüstete Feuerwehr zu unterhalten. Der Kreis Freising komme seiner Aufgabe als Ausbilder der Feuerwehr unter anderem im Ausbildungszentrum in Solling nach, wo erst im vergangenen Jahr für zirka 400 000 Euro eine topmoderne Atemschutzübungsanlage installiert wurde. Des Weiteren hob Hauner den sozialen Wert der Jugendgruppen hervor: Sie seien eine hervorragende Institution, die jungen Menschen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bietet und sie Disziplin, Einsatzwillen und Kameradschaft lehrt. Auch der soziale Aspekt der Feuerwehren sei nicht hoch genug zu schätzen. Auch sei die Paunzhausener Jugendgruppe mit zwölf jungen Frauen in ihren Reihen erfreulich heterogen.

Dem Landrat schloss sich Freisings Kreisbrandrat Manfred Danner an. Er dankte allen aktiven, passiven und fördernden Mitgliedern der Feuerwehr und gratulierte zum Jubiläum. Auch er lobte das Engagement seiner Kameraden: "Die Einsatzkräfte der Feuerwehr begeben sich für andere Menschen und ihr Hab und Gut in Gefahr. Sie riskieren ihr Leben und ihre Gesundheit bei gefährlichen Einsätzen."

Im Kontrast zu den Gründern der FFW Paunzhausen sei das "Einsatzspektrum der Feuerwehr heute breiter gefächert", so Danner. In diesem Kontext hob er auch die "First Responder", also lokal ansässige Ersthelfer, hervor. Wegen der sich ständig wandelnden Herausforderungen sei eine ständige Fort- und Weiterbildung von größter Wichtigkeit, um stets kompetent Hilfe leisten zu können. Paunzhausens Bürgermeister Hans Daniel schloss sich dem allgemeinen Lob der ehrenamtlichen Lebensretter an. Er bezeichnete die Feuerwehr als die "früheste, lebendigste und mutigste Bürgerinitiative, die es je gab und je geben wird".

Nach dem Festakt begaben sich rund 500 Teilnehmer zum Mittagessen in die Turnhalle. Gegen 13.30 Uhr erhoben sich, animiert von laut donnernden Salutschüssen, Uniformierte und Trachtler bestens gelaunt, um begleitet von zwei Marschkapellen den großen Festumzug durch Paunzhausen zu begehen. Unter markigem Trommeln, stimmiger Blasmusik und immer noch bestem Sommerwetter marschierte zur großen Freude von großen und kleinen Anwohnern ein beeindruckender Zug aus 385 Vereinsleuten, bewaffnet mit Standarten und prächtigen Fahnen, durch die Straßen des kleinen Paunzhausens, bis sie der Weg am Feuerwehrhaus vorbei wieder zur Halle führte.