Niederwöhr
Immer auf der richtigen Spur

Die Fährtenhunde Tayla und Tira vor der Bayerischen Meisterschaft

22.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Niederwöhr (PK) Ausgelassen tollen Tayla und Tira über die Wiese. Rennen, spielen, schnüffeln. Irgendwann ruft Christa Schmid: „Tayla! Tira! Komm!“ Sofort stellen beide die Ohren auf und rasen auf ihr Frauchen zu. Die knapp siebenjährige Australian Shepherd Hündin Tayla und die vier Jahre jüngere Schäferhündin Tira sind Fährtenhunde. Zusammen mit ihrer Besitzerin ist vor allem Tayla erfolgreich. Erst vor Kurzem haben sie die Kreismeisterschaft mit einem hervorragenden Ergebnis für sich entschieden. Nächstes Ziel ist die bayerische Meisterschaft vom 24. bis 26. Oktober in Schnaittenbach.

Seit rund fünf Jahren sind Schmid und Tayla im Fährtenhundesport aktiv. Und beide haben, das merkt man sofort, großen Spaß daran. Früher war die Niederwöhrerin im Agility, einer anderen Hundesportart, aktiv. Für Tayla suchte sie nach Welpenspiel, Grunderziehungskurs und Begleithundeprüfung aber etwas anderes. „Etwas, das den Hund auslastet und uns beiden Spaß macht“, wie sie sagt. Und genau das fand sie im Fährtenhundesport.

Auf die Idee habe sie ihr Hundetrainer gebracht, erzählt Schmid und streicht Tira, die neben ihr auf dem Boden liegt, sacht über den Kopf. „Er hat damals gesagt, kommt vorbei, schaut es auch an und probiert es aus – das könnte was für euch sein.“ Und so war es auch. Am Anfang sei es vor allem für sie als Hundeführerin anstrengend gewesen, sagt Schmid grinsend: „Du gehst die ganze Zeit gebückt und lässt hinter dir kleine Wurststückchen fallen. Da dachte ich irgendwann schon mir fällt der Rücken ab!“

Tayla erwies sich schnell als Talent und die Zeit der Wurststückchen war bald vorüber. Inzwischen, nach mehreren Jahren, ist die Hündin souverän in der Fährte unterwegs. Daran lässt das Ergebnis, das die beiden bei den Kreismeisterschaften erreichten, keinen Zweifel: Vorzüglich mit 98 von 100 möglichen Punkten lautete das Resultat, mit dem sie sich als Sieger für die bayerische Meisterschaft qualifizierten.

So sicher die Hündin ist, regelmäßiges Training gehört dennoch dazu. „Es ist wichtig, dass wir als Team zusammenwachsen“, sagt Schmid überzeugt. Und es sei auch wichtig, dass der Hund gut erzogen und fit sei. Täglich fährt sie deshalb mit den Beiden mehrere Kilometer mit dem Rad. „Das geht ganz gemütlich und langsam dahin. Die Hunde haben Spaß und mir schadet es auch nicht.“ Einmal pro Woche sind sie zusätzlich bei Fährtenhundetraining, ein weiteres Mal in der Hundeschule.

Den Hunden scheint das alles Spaß zu machen. Sie wirken ausgeglichen, freundlich, aufgeschlossen. Begegnen Schmid vertrauensvoll und gehorsam. Das alles sei ihr sehr wichtig, betont die Hundehalterin. Im täglichen Leben in der Familie, beim Gassigehen, aber auch im Sport. Den dort wird es, das wird auch dem Laien schnell klar, durchaus anspruchsvoll: Die Fährte, eine Strecke, die vorher von einer Person abgegangen wurde und der die Hunde folgen müssen, soll, so will es das Regelwerk, mindestens drei Stunden alt sein und weist sechs Winkel und sieben Geraden auf. Vier kleine Gegenstände, die sich nicht vom Gelände abheben, sind darauf versteckt. Der Hunde soll der Fährte ruhig und mit tiefer Nase an einer zehn Meter langen Leine folgen und die Gegenstände bestimmt und korrekt anzeigen. Verweisen heißt das im Fachjargon.

Schmids Hunde verweisen, indem sie sich hinlegen, den Gegenstand zwischen den Pfoten. Das ist eine, aber nicht die einzige Möglichkeit. „Manche Hunde verweisen stehend, andere im Sitz. Aber wir finden es so am besten.“ Am Ende der Fährte steht ein Futternapf. Er ist Bestätigung und Belohnung zugleich.