Münchsmünster
Brücken bauen

Gemeinde Münchsmünster und Militär schließen Patenschaft in feierlichem Rahmen

27.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Besiegelten per Handschlag die Patenschaft: Bürgermeister Andreas Meyer (links) und Kompaniechef Markus Fahrner - Foto: Lamprecht

Münchsmünster (PK) Es war ein feierlicher, ein festlicher Rahmen, in dem am Donnerstagabend die Patenschaft zwischen der Gemeinde Münchsmünster und der dritten Kompanie des Gebirgspionierbataillons Acht geschlossen worden ist.

Zu verdanken war das nicht nur den kirchlichen, militärischen und zivilen Rednern, die die rechten Worte fanden, um den Wert der Patenschaft hervorzuheben. Vor allem auch die rege Anteilnahme der Bevölkerung spielt hier eine Rolle und besonders die Vertreter der vielen Vereine. Sie ließen es sich nicht nehmen, teils sogar mit Fahnenabordnungen, bei diesem – wie Münchsmünsters Bürgermeister Andreas Meyer sagte – „historischen Moment für die Gemeinde“ dabei zu sein.

„Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft“, zitierte Meyer in seiner Ansprache nach dem Festgottesdienst den römischen Philosophen Cicero. Und fügte an, genau das solle, so hoffe er, aus der geschlossenen Patenschaft entstehen: Eine Freundschaft, eine Partnerschaft, in der viele Kontakte und Beziehungen geknüpft werden und in der gegenseitiges Vertrauen wachsen kann. „Die Pioniere haben schon oft bei ihren Übungen Brücken über die Donau geschlagen. Ich wünsche mir, dass auch viele menschliche Brücken mit dieser Patenschaft entstehen“, meinte er.

Ganz ähnlich sah die Sache auch Kersten Kleinhans, Kommandeur des Gebirgspionierbataillons: Aus militärischer Sicht seien Patenschaften zwischen Truppenteilen und Gemeinden der sichtbare Ausdruck für eine gefestigte Einbindung in die jeweilige Region. Für die Soldaten entstehe dadurch ein Heimatgefühl. Für die Bürger werde der Kasernenzaun durchdringbar. Die Uniformträger würden zu Menschen mit individuellen Lebensläufen.

Gerade in Zeiten weltweit stattfindender Einsätze sei es, so erklärte er weiter, wichtig, dass die Soldaten einen Zielpunkt für die Heimkehr und einen ruhenden Pol hätten. Mit dem Umzug des Bataillons von Brannenburg nach Ingolstadt vor fünf Jahren sei vielen diese Verbindung verloren gegangen. Umso erfreuter sei man nun, in der Gemeinde Münchsmünster wieder eine Heimat gefunden zu haben. Da man Patenschaften, genau wie Ehen, nicht leichtfertig schließen solle, sei eine gewisse Zeit des gegenseitigen Kennenlernens nur sinnvoll gewesen. „Vertreter der Gemeinde haben nicht zuletzt das Bataillons-Sportfest im Sommer genutzt, um sich die Braut, sozusagen in ihrer natürlichen Umgebung, noch einmal genauer zu beschauen“, fügte er hinzu. Nun aber sei diese Zeit des gegenseitigen Beschauens und Betastens vorbei und es gelte, die Patenschaft in Zukunft mit Leben zu füllen.

Der gleichen Ansicht waren auch die Vertreter der Geistlichkeit, Münchsmünsters katholischer Pfarrer Joseph Villanthanathu, sein evangelischer Kollege, Reinhard Wemhöner, sowie die beiden Militär-Geistlichen Pfarrer Petro Stranko und Pfarrer Matthias Ebinger. Bereits während des Gottesdienstes wiesen sie darauf hin, dass eine Patenschaft – auch eine, die wie diese unter dem Segen Gottes stehe – nichts bringe, wenn sie nicht gelebt werde.

Der Anfang jedenfalls wurde noch am selben Abend gemacht: Nachdem sich die Vertreter der Bundeswehr, Bataillonskommandeur Kersten Kleinhans sowie Kompaniechef Markus Fahrner mit Bürgermeister Meyer ins Goldene Buch der Gemeinde eingetragen hatten, konnte der gemütliche Teil des Abends beginnen.