Manching
Sonntägliche Millimeterarbeit

Wenn in Manching die Schneeräumer ausrücken müssen, wird es in mancher Straße eng

19.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

Foto: Max Schmidtner

Manching (PK) Es ist Sonntag, 3.30 Uhr. Und es hat mächtig geschneit. Also ist der Winterdienst gefragt: Raus aus dem warmen Bett, die Manchinger Bauhofmitarbeiter müssen die Straßen räumen.

Bei den Männern, die zum Winterdienst eingeteilt sind, klingelt das Telefon. Ein zur Kontrollfahrt eingeteilter Mitarbeiter hatte nach dem starken Schneefall, der am Samstag eingesetzt hatte, in den frühen Morgenstunden des Sonntags einige Straßen, Brücken und Stege auf Schneehöhe und Temperatur überprüft und entschieden: Die Straßen in Manching und den Ortsteilen müssen so schnell wie möglich geräumt und gestreut werden. Die mit je fünf Tonnen Salz beladenen Fahrzeuge, die einsatzbereit am Bauhof stehen, werden gestartet.

Der Markt hat für die kalte Jahreszeit bestens vorgesorgt. Über 130 Tonnen Streusalz und eine kleine Menge an Splitt können nach Bedarf aufgenommen und verstreut werden. Wie der Bauhofleiter Armin Schrott erklärte, wurden 2011 auf 2012 rekordverdächtige Mengen verbraucht: 200 Tonnen Streusalz waren damals von den rund 15 Mitarbeitern, die zum Winterdienst eingeteilt sind, auf den Straßen von Manching und seiner Ortsteile verteilt.

Während die meisten Bürger noch schlafen, starten die Fahrer mit den zwei großen und einigen kleineren Streu- und Räumfahrzeugen - alle mit Räumschild ausgestattet - zu den zugeteilten Gebieten.

Priorität haben Straßen, die zu Schulen, Kindergärten und lebensnotwendigen Einrichtungen führen. Während mancher Grundstücksbesitzer das Schneeräumen eher auf die sportliche Schippe nimmt, ist es für die Lenker der Schneeräumfahrzeuge mit dem bis zu 3,50 Meter breiten Räumschild ein geistiger Kraftakt. Als einigermaßen komfortabel darf das beheizte Führerhaus bezeichnet werden. Von dort hat der Fahrer die Möglichkeit, nicht nur das Räumschild in alle Richtungen zu steuern, sondern auch per Knopfdruck das Streugut, das sich auf der Ladefläche befindet, je nach Bedarf zu dosieren und auf der Straße zu verstreuen.

Fingerspitzengefühl und volle Konzentration sowie die sprichwörtliche bayerische Ruhe sind dann bei dem Fahrer gefragt, wenn die schweren Räumfahrzeuge sich oftmals Millimeter für Millimeter durch die mitunter beiderseitig zugeparkten Straßen tasten müssen. Doch manchmal - wie an diesem Sonntagmorgen zum Beispiel in den Straßen zur Ringteile, in der Pfarrer-Frey- oder auch in der Sommerstraße in Manching - war es wegen geparkter Autos nicht möglich, die schmalen Straßen mit dem Räumgerät zu passieren. Das bedeutet: Rückwärtsgang einlegen und zurückfahren.

Zudem wird oftmals lautstark geschimpft: "Wenn wir mit dem Schneepflug die oft mühsam geräumte Garagen- oder Hofeinfahrten wieder zuräumen", sagt ein Fahrer. Aber sie nehmen es gelassen hin. "Wir versuchen, so schnell wie möglich zumindest die Straßen, Brücken, Kreuzungen und Fahrradwege, die für den Berufsverkehr wichtig sind, frei zu bekommen."

Kurz vor Mittag trafen am Sonntag alle Fahrzeuge wieder am Bauhof ein. Sie wurden gereinigt und in den Hallen abgestellt. Nun warten sie auf den nächsten Einsatz.