Reichertshausen
Kohlmühle: Minichance für Brücke

15.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:33 Uhr

Reichertshausen (hsg) Als eine "unendliche Geschichte" betrachtet Reichertshausens Bürgermeister Reinhard Heinrich (CSU) die Diskussion um den Erhalt der Ilmbrücke an der Kohlmühle.

Wie berichtet, hatte das Staatliche Bauamt Ingolstadt für den erforderlichen Neubau der Brücke so hohe Auflagen unterbreitet, dass das ganze Vorhaben in Frage gestellt wurde. Das veranlasste Heinrich, zusammen mit seinen Stellvertretern Erwin Renauer von der Unabhängigen Wählergemeinschaft und Benjamin Bertram-Pfister (SPD), dem Bauamtsleiter Manfred Thurner und Vertretern des Ingenieurbüros Eichenseher im Staatlichen Bauamt beim Leitenden Baudirektor Lutz Mandel und Baurat Arne Schönbrodt vorstellig zu werden.

Um Förderfähigkeit zu erlangen, müssten gesetzliche Vorgaben für den Straßen- und Brückenbau eingehalten werden, hieß es. Diese würden die Kosten von den ursprünglich anvisierten 250000 Euro auf eine Dreiviertelmillion in die Höhe treiben - was völlig undenkbar ist aus Sicht der Gemeinde. Die unbefestigte Straße zu einem Feld- und Waldweg herabzustufen, wäre die Alternative. Dafür könnte es einen Zuschuss vom Amt für Ländliche Entwicklung geben - aus einem Programm, das heuer wieder neu aufgelegt werden soll.

Nach dem Austausch von Argumenten konnte die Reichertshausener Abordnung aufgrund des vorhandenen Ist-Zustandes und der Bedarfslage zumindest eine Inaussichtstellung erreichen. Das Staatliche Bauamt werde eine Anfrage an die Regierung von Oberbayern starten. Weniger positiv ist das Ergebnis einer Bodenprobe. Es macht Bohrpfähle erforderlich , was zusätzliche Kosten verursacht. Eine behördliche Zustimmung vorausgesetzt, könnten die Unterlagen erneut eingereicht werden. Er sei aber "weiter gegen den Bau, weil die Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen", sagte Konrad Mayer (SPD) im Gemeinderat. Die Brücke werde nicht nur von Landwirten genutzt, erwiderte Renauer, außerdem würden dann die Gülletransporte durch die umliegenden Orte fahren. Gegen die Stimmen von Mayer und Bertram-Pfister wird das Vorhaben dennoch weiter verfolgt.