Jetzendorf
Es geht voran am Ilmblick

Gemeinde Jetzendorf bespricht Pläne zu den Grünanlagen und zum Spielplatz

27.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Der Straßenbau im Baugebiet Ilmblick nimmt immer mehr Gestalt an: Hier schafft Jetzendorf Platz für knapp 60 Familien. Im Gemeinderat waren nun die Grünanlagen und der geplante Kinderspielplatz Thema. - Foto: Ostermair

Jetzendorf (PK) Im Baugebiet Ilmblick, dem größten Baugebiet in den letzten 20 Jahren in der Gemeinde Jetzendorf, geht es zügig voran. Hier werden in nächster Zeit 57 Familien in Einfamilienhäusern, Doppelhäusern und zwei Mehrfamilienhäusern wohnen.

24 Grundstücke fallen unters Einheimischen-Modell, der Rest wird von den Grundstücksbesitzern auf dem freien Markt angeboten. Am Dienstagabend befasste sich der Gemeinderat mit den vorgesehenen Grünanlagen und dem Kinderspielplatz.

Hierzu hat Landschaftsarchitektin Christina Schubert vom Architekturbüro Wipfler in Pfaffenhofen ihren Planentwurf vorgestellt. Danach soll zum Schutz der Wohnbebauung im Süden entlang der Pfaffenhofener Straße ein Lärmschutzwall und dahinter ein Regenrückhaltebecken entstehen, dazu sollen Laubbäumen gepflanzt werden. Verwenden will man auch Saatgut aus der Region mit wertvoller ökologischer Funktion.

Als Ausgleichsflächen im Norden und Osten des neuen Baugebiets will man die Obstbäume erhalten, es sei zudem eine Ergänzung durch eine Streuobstwiese möglich. Das sogenannte Straßenbegleitgrün in dieser neuen Siedlung in Richtung Lampertshausen soll mit schmalkronigen Bäumen geschaffen werden. Als Unterpflanzung für die vorgesehenen Bäume wurde eine Staudenmischung, ähnlich wie am neu geschaffenen Kreisel (Einfahrt ins neue Wohnbaugebiet) oder eine Flächenpflanzung aus pflegeextensiven Gräsern vorgeschlagen. Der Gemeinderat hat sich letztlich mehr für die Gräserbepflanzung als für eine exklusive Unterpflanzung mittels Staudenmischung entschieden: Die Baumscheiben sollten, wie sich Simon Fottner (Parteiunabhängige) ausdrückte, pflegeleicht sein. Auch Bürgermeister Manfred Betzin (CSU) meinte, dass man sich zur Pflege solcher Flächen nicht immer auf die Anlieger verlassen sollte.

Auf Anfrage von CSU-Gemeinderat Jochen Lojewski erklärte die Landschaftsarchitektin, dass auf der Südseite der Pfaffenhofener Straße am Lärmschutzwall Bodendecker gepflanzt werden sollen, auf der Nordseite des Walls aber eine Böschungswiese entstehen könne. Für die von Vize-Bürgermeister Leonhard Sedlmeier vorgeschlagene geschlossene Bepflanzung mit Obstgehölz gab es keine Mehrheit im Gemeinderat und auch die Architektin konnte sich damit nicht anfreunden.

Auch die Idee von SPD-Gemeinderat Manfred Breitsameter, bei den Baumscheiben Farbe reinzubringen und etwas für die Bienen zu tun, fand kaum Gehör. Das Argument "pflegeleicht" überwog eindeutig. Die Architektin meinte, dass man mit dem Obstgehölz am Rande des Baugebiets ja schon viel für die Bienen tut. Dass man in das Regenrückhaltebecken keine Froschkultur reinbringen dürfe, weil so Ärger vorprogrammiert sei, meinte Stefan Gottschalk (Wählervereinigung Lampertshausen).

Für den 720 Quadratmeter großen Kinderspielplatz an der Nordostecke des Hanggebiets schlägt die Landschaftsarchitektin eine Bepflanzung mit Laubbäumen und eine Gebrauchsrasenmischung vor. Der Kinderspielplatz soll nicht eingezäunt werden, damit sich die Kinder zumindest gefühlt frei in der Landschaft bewegen können. Eine optische Abgrenzung würden die Heckenpflanzen bilden. Weil es kein überwachter Bereich ist, wird auf dem Kinderspielplatz auf einen Sandspielbereich bewusst verzichtet. "Der Spielwert auf einer Rasenfläche ist da sicher größer", so Schubert, die auf die vorgesehenen vier Spielgeräte näher einging. So werde der Kinderspielplatz mit einer Mikadowippe, einer Vogelnestschaukel und einer zehn Meter langen Hangrutsche ausgestattet. Dazu müsste das Gelände allerdings noch leicht aufgeschüttet werden. Bäume sollen dafür sorgen, dass es auf dieser Rutsche im Sommer nicht zu heiß wird.

Statische Tiere für Kleinkinder vervollständigen das Spielangebot, für das die Gemeinde rund 30 000 Euro ausgeben will. Dass ohne Einzäunung ein "riesengroßes Hundeklo" entstehen könnte, wie Breitsameter befürchtet, glaubt Stefan Gottschalk aufgrund von Erfahrungen in Lampertshausen nicht.

Nach längerer Diskussion einigte man sich auch, im Spielplatzbereich im Hinblick auf Pflegemaßnahmen auf Obstbäume zu verzichten. Der Bürgermeister sprach von einem sehr stimmigen Konzept, was da von der Architektin vorgelegt wurde.