Ingolstadt
Verstärkte Präsenz bis Monatsende

Polizei will Transitzentrum Manching-Ingolstadt in Oberstimm unter die Lupe nehmen

17.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Ingolstadt (hl) Die Polizei wird vorerst bis zum Monatsende verstärkte Präsenz an und unter Umständen auch in den vier Unterkünften des Transitzentrums Manching-Ingolstadt in Oberstimm und im Ingolstädter Stadtgebiet zeigen.

Hier sind vor allem bereits abgelehnte Asylbewerber oder solche mit geringen Bleibeperspektiven untergebracht.

Nachdem es zum Wochenbeginn eine mit der Regierung von Oberbayern abgesprochene polizeiliche Begehung in der früheren Immelmann-Kaserne mit etlichen Personenkontrollen gegeben hat, wolle man an den vier Standorten und auch in der Ingolstädter Innenstadt verstärkt auftreten, um auch das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger zu stärken, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord auf Anfrage.

Die Posten vor den Toren und Zäunen der Sammelunterkünfte und verstärkte Streifen im Stadtgebiet werden möglich, weil die hiesige Inspektion vorübergehend vom Operativen Ergänzungsdienst (OED) des Präsidiums unterstützt wird. Die Schwerpunktüberwachung sei durch den deutlichen Anstieg von durch Flüchtlinge begangenen Straftaten in Ingolstadt in den vergangenen beiden Jahren gerechtfertigt, heißt es im Präsidium. Wie Polizeipräsident Günther Gietl kürzlich im Stadtrat ausgeführt hatte, ist hier die Kurve von 154 Fällen im Jahr 2014 auf 954 im Jahr 2016 steil angestiegen. Der Präsidiumssprecher: "Diese Steigerung ist ein Faktum."

Allerdings handelt es sich großenteils um kleinere Delikte wie (Laden-)Diebstähle (2016: 327 Fälle) und Leistungserschleichungen wie Schwarzfahren (215 Fälle). Der Anteil der sogenannten Rohheitsdelikte (zum Beispiel Körperverletzungen) ist vergleichsweise gering (167 Fälle). Gewalttätige Übergriffe auf die deutsche Bevölkerung waren sogar äußerst selten. Die Polizei betont, dass sich ein Großteil der Vorfälle in den Sammelunterkünften zwischen einzelnen Asylbewerbern ereignet hat.

Bei der Begehung in Oberstimm haben sich die Asylbewerber laut Polizei friedlich und kooperativ verhalten. Einziges strafrechtlich relevantes Resultat war demnach ein Marihuanafund.