Hög
Große Hoffnung für Leni Kühner

Es gibt einen Knochenmarkspender für die Högerin - Insgesamt mehr als 700 Typisierungen und 50.000 Euro Spenden

16.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr
Bereit für die Typisierung: Anfang Februar packten zahlreiche Helfer in Hög mit an. −Foto: Schittenhelm

Hög (PK) Rettung ist in Sicht: Für Leni Kühner aus Hög ist ein passender Spender gefunden worden, demnächst soll die 65-Jährige für die Knochenmarktransplantation vorbereitet werden.

Leni Kühner wird ganz genau untersucht. Entzündungen müssen ausgeschlossen werden, wenn ihr Immunsystem schon bald ganz zerstört wird. Das ist notwendig, um der Högerin neue Stammzellen zu transplantieren. Und das soll schon in den nächsten Wochen passieren. Die Familie hat nämlich die Nachricht erhalten, das es einen geeigneten Stammzellspender gibt. 

Beim potenziellen Stammzellspender werden nun die Stammzellen im Blut angereichert, damit diese dem Spender entnommen und Leni Kühner eingesetzt werden können – der genaue Zeitplan hierzu wird derzeit festgelegt. Zwischen der Entnahme beim Spender und der Transplantation bei Leni Kühner dürfen nämlich am Ende nur maximal 48 Stunden liegen. 

Für die Höger Familie, die sich in den vergangenen Wochen intensiv mit dem Thema Blutkrebs auseinander gesetzt hat, ist das aber nicht der einzige Grund zur Freude. Denn die Gesamtbilanz der Typisierungsaktion fällt mehr als positiv aus, wie Manuela Ortmann von der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) nun erklärt. 

Das alles sei nur möglich, weil die Dorfgemeinschaften von Fahlenbach und Hög so hinter den Kühners gestanden haben. So lief die Typisierung am Samstag Anfang Februar nicht nur reibungslos ab. Sondern es konnte auch ein Rahmenprogramm geschaffen werden, wodurch man allein am Typisierungstag rund 13 000 Euro an Spenden sammeln konnte, die an die AKB übergeben wurden. „Wir sind überaus erleichtert, sehr dankbar und mehr als glücklich im Moment“, bestätigen Martin und Wolfgang Kühner, die Söhne von Leni Kühner. Ohne die Dorfbewohner, Nachbarn aber auch völlig wildfremden Menschen hätte man das alles überhaupt nicht schaffen können. 

Statt großer Worte gibt es ein schlichtes Danke der Familie und ein aufmunterndes Lächeln der Dorfbewohner und Vereinsmitglieder aus Hög und der Umgebung. „Das haben wir wirklich gerne gemacht“, erklären Martin Kraus (Feuerwehr Hög) und Johann Rockermeier (Krieger- und Soldatenverein Hög) stellvertretend für alle, die ehrenamtlich geholfen haben – bei der Vorbereitung, am Typisierungstag oder wo immer sie gebraucht wurden. 
Die Zahl derer, die sich im Zusammenhang mit Leni Kühners Erkrankung typisieren ließen, ging noch einmal nach oben, wie Manuela Ortmann von der AKB bestätigt: „Im Zusammenhang mit der organisierten Aktion hier in Hög haben vermehrt Leute ein Online-Kit angefordert, um sich ebenfalls typisieren zu lassen.“ Die 700er Grenze sei somit deutlich überschritten worden. Und das sei ein wahnsinniges Ergebnis, wenn man bedenke dass die Vorbereitungszeit nur wenige Wochen betrug. 

Etwa ein Drittel derer, die am Samstag zur Typisierung nach Hög gekommen waren, sind aus dem Bereich der Marktgemeinde Reichertshofen selbst. Dazu kommen größere Gruppen aus Rohrbach, Geisenfeld und den anderen Nachbargemeinden. Spendenwillige kamen auch aus den übrigen Orten der Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen und Eichstätt sowie aus Niederbayern und Franken. 

Die Bilanz fällt aber noch in einem anderen Punkt überaus positiv aus. „Nimmt man die Spenden am Typisierungstag selbst und alles, was rund um die Aktion durch Vereine, Privatpersonen oder Firmen gespendet wurde kommen rund 50 000 Euro zusammen. Das ist wirklich eine wahnsinnige Leistung. Dafür kann ich nur im Namen von Leni Kühner selbst, ihrer Familie aber auch der AKB und allen Blutkrebspatienten, denen so geholfen werden kann, Danke an alle sagen, die hier irgendwie ihren Beitrag dazu geleistet haben oder noch tun möchten“, zieht Manuela Ortmann auch aus Sicht der Organisation eine mehr als überwältigte Bilanz. 

Wer auch weiterhin spenden möchte kann dies auch nach wie vor tun an die AKB, Iban DE57 7025 0150 0022 3944 80 (Verwendungszweck Leni Kühner).