Hettenshausen
Tatkräftige Feuerwehr

FFW Hettenshausen feiert 125. Jubiläum – Großes Fest am 11. und 12. Juli

03.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

Foto: Patrick Ermert

Hettenshausen (PK) Die Hettenshausener Feuerwehr gibt es seit 125 Jahren, die Freiwilligen feiern dieses Jubiläum am kommenden Wochenende mit einem großen Fest. Zurecht, denn die Feuerwehr hat einige große Leistungen in ihrer Chronik stehen.

Zwar gibt es auch vor 1890 schon einige Aufzeichnungen, dass es in Hettenshausen eine Art Feuerwehr gab. Doch der erste offizielle Beweis für einen organisierten Zusammenschluss der Bürger zu einer Feuerwehr steht in der „Zeitung des Feuerlöschwesens“ – genauer gesagt in Ausgabe Nummer 15 aus dem Jahr 1890: „Unter dem allerhöchsten Protectorate Seiner königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpolt von Bayern“, so heißt es dort, ist die Feuerwehr Hettenshausen dem Bayrischen Landes-Feuerwehr-Verband beigetreten. Ein erster Einsatz ist im Jahr 1893 notiert: Am 26. Mai hatte ein Blitzschlag ein Stallgebäude in Brand gesetzt.

Eine erste Saug- und Druckspritze hatte sich die Feuerwehr 1913 angeschafft – bis zum ersten Einsatz aber vergingen noch vier Jahre. Als jedoch am 29. August 1917 in der Nachbargemeinde Ilmmünster zwei Wohnhäuser und drei Stallungen mit Stadel in Flammen standen, rückten die Hettenshausener mit der neuen Ausrüstung an. 14 Feuerwehrmänner kämpften gegen den Brand – mehr standen dem damaligen Kommandanten gar nicht zur Verfügung, schließlich tobte der Erste Weltkrieg.

Im Jahr 1928 brannte schließlich die Hallermühle – Mühle am jetzigen Ilmweg – bis auf die Grundmauern nieder: Der Funkenflug soll bis über die Bahnlinie hinausgereicht haben. Die Vermutung war damals offenbar, dass Brandstiftung die Ursache für diese immense Feuerbrunst war – nachweisen oder gar einen Täter dingfest machen konnten die Ermittler allerdings nicht: Es gab nicht genug Beweise. Dieselbe Mühle brannte auch am 29. Januar 1947 nochmals – für die Hettenshausener Wehr ein extrem schwieriger Einsatz. Bei Temperaturen von minus 20 Grad war die Gegend um die Mühle zu einer einzigen Eisfläche geworden. Trotz tatkräftiger Mithilfe der Feuerwehren aus den Nachbargemeinden konnten die Hettenshausener nicht verhindern, dass die Mühle bis aufs Mauerwerk niederbrannte. Seitdem rückten die Freiwilligen der Hettenshausener Wehr zu zahlreichen Einsätzen aus – allein im vergangenen Jahr standen zwei große Brände in den Einsatzbüchern. Im August brannte eine Scheune auf dem Scheyerer Klostergut lichterloh; verletzt wurde keiner, insgesamt waren rund 230 Helfer aus verschiedenen Orten im Einsatz. Im Oktober stand ein Stall in Ilmmünster in Flammen – 70 von 230 Rindern verendeten, der Schaden lag bei rund einer halben Million Euro.

Eine Festschrift samt einem Überblick über 125 Jahre Feuerwehr Hettenshausen gibt es beim Jubiläumsfest.