Geisenfeldwinden
Ein Segen für die Menschen

Geisenfeldwindener Feuerwehrauto seiner Bestimmung übergeben

16.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:01 Uhr

Den kirchlichen Segen spendete Diakon Nikolaus Lackermair dem Fahrzeug der Geisenfeldwindener Wehr - Foto: Zurek

Geisenfeldwinden (zur) Zum Segen geworden ist es schon für viele Hochwassergeschädigte. Den eigenen Segen erhalten hat das neue Fahrzeug der Geisenfeldwindener Wehr nun an diesem Wochenende im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes unter der stattlichen Linde bei der Vituskirche.

Bisher hatte die Geisenfelder Ortsteilwehr nur über eine Spritze verfügt, die im Einsatzfall per Bulldog transportiert werden musste. Die Zeiten, als die freiwilligen Helfer zudem im privaten Auto zum Ort des Geschehens fuhren, sind nun vorbei. Schon Anfang März hatten die Floriansjünger das gebrauchte Gefährt (Baujahr 1989) aus Blomberg bei Kassel herbeigeschafft. Die dortige Wehr hatte es im Internet zu günstigen Konditionen angeboten, und die Geisenfeldwindener schlugen zu. 7000 Euro haben sie erst einmal aus eigener Tasche berappt. Der Antrag auf Erstattung liegt bereits bei der Stadt Geisenfeld – und wird wohl im nächsten Jahr gewährt.

„Natürlich mussten wir noch einiges herrichten“, erklärte der Kommandant Thomas Halmbacher im Zuge des Segnungsaktes. Mit einigen Schweißnähten und frischem Blech mehr stand das auf Hochglanz polierte Tragkraftspritzen-Fahrzeu, das als zurückgestuftes LF8 über neun Sitzplätze für eine komplette Einsatztruppe verfügt, bei der Kirche bereit, wo Diakon Nikolaus Lackermair die Segnung vornahm. Nicht von ungefähr geschehe dies zum Patrozinium des Heiligen Vitus, jenes Nothelfers, dem die örtliche Kirche geweiht sei, sagte Lackermair. Er wolle den Akt nicht als „magische Handlung an Maschinen“ verstanden wissen, sondern als Segen für die Menschen, die mit ihrem Tun in der Feuerwehr zum Wohle anderer handeln, betonte der Diakon. In einer von ihm vorgetragenen Erzählung werden sie zu den „Engeln“, die Gott bei einer Flut den Ertrinkenden schickt. Weshalb die Fürbitten Opfer wie Helfer im Fokus hatten.

Lackermair versäumte es nicht, darauf hinzuweisen, dass das Fahrzeug schon vor der Segnung zum Segen geworden ist. War es doch drei Tage lang in Ilmendorf zum Kampf gegen die Hochwasser-Massen im Einsatz. Insgesamt ist es seit März schon vier Mal ausgerückt, „was zeigt, dass es tatsächlich gebraucht wird“, ist Halmbacher überzeugt.

Im Anschluss an die Segnung fand im Stadl neben der Kirche das traditionelle Geisenfeldwindener Dorffest statt, mit dem man zugleich die Kirchweih feierte. Am heutigen Montag sind die Gläubigen um 19 Uhr zum Gottesdienst mit Weihbischof Adolfo Bittschi geladen. Der Geistliche, der aus Eichstätt stammt und in Bolivien lebt, ist zu Gast in seiner Heimatdiözese. Dass er einen Abstecher nach Geisenfeldwinden macht, ist seiner Freundschaft zur Familie Schlierf zu danken.