Geisenfeld
USB zeigt klare Kante beim Kiesabbau

Weber in der Jahresversammlung: "Mit unserer Fraktion wird es keine Ausweitung des Abbaus östlich der Ilm geben"

21.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Geisenfeld (GZ) Als erste Stadtratsfraktion hat sich die USB/ILM festgelegt: Mit ihr wird es keine Ausweitung des Kiesabbaus auf der Ostseite der Ilm zwischen Ilmendorf und Schillwitzhausen geben. Außerdem will man in Sachen Umgehungsstraße die Bürger stärker mobilisieren.

Über beide Punkte wurde in der Jahreshauptversammlung der Unabhängigen Sozialen Bürger (USB) am Montagabend im Gasthaus Glas informiert. Wie Fraktionschef Paul Weber ausführte, habe man sich auf die klare Festlegung in Sachen Kiesabbau im Rahmen eines Klausurtages verständigt, zu dem man mit den Stadträten der Partner-Gruppierung ILM zusammenkam.

Seit vielen Jahren sei der Kiesabbau auf dem Geisenfelder Gemeindegebiet ein wichtiger Bestandteil der örtlichen Wirtschaft, so Weber. Durch den ortsnahen Abbau des Rohstoffes sei es möglich geworden, zahlreiche Projekte der örtlichen Gewerbebetriebe, und der öffentlichen Hand sowie unzählige Bauvorhaben der Bürger mit einem hochwertigen Naturprodukt zu moderaten Preisen zu versorgen.

Mittlerweile, so der USB/ILM-Fraktionschef in der Versammlung, gerate der Nasskiesabbau in vielen Bereichen der Gemeinde Geisenfeld jedoch an seine Grenzen. Insbesondere Ilmendorf werde seit vielen Jahren durch die stetig zunehmenden Wasserflächen belastet. "Die mögliche Ausweisung von weiteren Abbauflächen auf der Ostseite der Ilm, zwischen Schillwitzhausen und Ilmendorf, beobachten viele Bürger des Ortsteils mit großer Sorge", so Weber, auch aufgrund des möglicherweise ansteigenden Grundwasserspiegels.

Wie Weber weiter ausführte, habe sich die Fraktion bei ihrem Klausurtag auf Initiative des Ilmendorfer Ortssprechers Martin Wein ausführlich mit dieser Thematik befasst. Ergebnis dieser Beratung sei eine klare Festlegung gewesen: "Von unserer Fraktion gibt es ein klares Nein zur Ausweisung von Abbauflächen auf der Ostseite der Ilm." Mit dieser Entscheidung, so Weber, wolle man der Bevölkerung "die Bedenken und Ängste nehmen", aber auch "den Gewerbetreibenden für die Zukunft die nötige Planungssicherheit geben".

Auch die Umgehungsstraße sei in der Klausur ein zentrales Thema gewesen, führte Weber aus. Diese Umgehung, mit der ein beträchtlicher Teil des Durchgangsverkehrs und hier wiederum des Schwerlastverkehrs aus der Stadt verbannt werden könnte, sei nach wie vor ein "Kernanliegen" der USB/ILM. Es müsse alles daran gesetzt werden, um die Planungsunterlagen baldmöglichst wieder bei der Regierung einreichen zu können. Auch ein "weiterer Dialog mit den Gegnern der Straße" sei notwendig, so Weber.

Als Wirtschaftsreferent widmete sich in der Versammlung auch Günter Böhm diesem Thema. Es sei an der Zeit, dieses Thema wieder "von unten anzuschieben", will heißen die Bürger für das Projekt zu mobilisieren. In welcher Weise dies geschehen soll, darüber sei man noch in der Entscheidungsfindung, so Böhm.

Auch alle anderen Referenten berichteten in der Versammlung kurz über ihre Bereiche, wobei Wolfgang Hollweck darstellte, dass die Stadt mittlerweile nicht nur im Kinder-, sondern auch im Jugendbereich sehr gut aufgestellt sei. Kulturreferentin Henriette Staudter verwies unter anderem auf die beiden hervorragend angenommen Veranstaltungsreihen "Zammasitzn" im Seniorenheim und Musikfrühschoppen am Stadtplatz. "Da können wir gar nicht anders, als das fortzusetzen."

Bürgermeister Christian Staudter streifte alle aktuellen Schwerpunkte der Geisenfelder Kommunalpolitik und zeigte sich dabei stolz darüber, dass in Geisenfeld über 80 Prozent des anfallenden Stromverbrauchs dank der Freiflächen-Photovoltaikanlagen, regenerativ erzeugt werde.
 

Zahlreiche Aktionen

Im Jubiläumsjahr, zehn Jahre nach der Gründung, hat die USB jetzt 110 Mitglieder. Dies gab der Vorsitzende Manfred Niebauer in der Jahreshauptversammlung bekannt. Er berichtete von einer Vielzahl an Veranstaltungen und Aktionen, die die Gruppierung alle Jahre organisiert. Dazu zählen die beiden Schafkopfturniere, der Kinderflohmarkt, die Teilnahme am Christkindlmarkt, die Senioren-Adventsfeier, die Winterwanderung, der Radl- und Bücherbasar, der Familienflohmarkt in der Innenstadt, die Ferienpassaktion und die sonntäglichen Touren der USB-Radler. Dazu kam heuer noch ein Infoabend zum Thema Wasser allgemein und zur Wasserversorgung in Geisenfeld im Speziellen. Zudem haben Helfer der USB das städtische Kulturreferat bei der Verpflegung der Besucher beim musikalischen Frühschoppen auf dem Stadtplatz unterstützt.

Dort fand auch die Jubiläumsfeier zum zehnjährigen Bestehen statt. Wie aus dem Bericht der Kassenwartin Henriette Staudter hervorging, ließ man sich dieses für die Bevölkerung ausgerichtete Fest etwa 2200 Euro kosten. Dennoch war in der Kasse ein Zuwachs zu verzeichnen, der Kontostand beträgt derzeit etwa 14 500 Euro. | kog