Geisenfeld
USB-Lob für gutes Klima im Stadtrat

Seitenhieb von Günter Böhm: "Es sähe besser aus, wenn ab und zu auch mal der Bürgermeister mit uns mitstimmt"

21.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:09 Uhr

Weiße Hygienekittel waren Pflicht, als die USB-Ausflügler in Rott am Inn eine Confiserie besichtigten und dort den Weg der Schokolade mitverfolgen konnten. Der Ausflug am 15. Oktober war eine der vielen Vereinsaktivitäten, auf die der USB-Vorsitzende Manfred Niebauer in der Jahreshauptversammlung zurückblicken konnte. - Foto: USB

Geisenfeld (kog) "Wir arbeiten harmonisch zusammen, haben interessante Diskussionen, und alle Gruppierungen sind zu Kompromissen bereit." - Ein dickes Lob für das gute Klima im Geisenfelder Stadtrat hat es bei der Jahreshauptversammlung der USB von deren Vorsitzendem Manfred Niebauer gegeben. Aber auch auf die eigene Rolle im Stadtrat ist man stolz: "Wir können mit großer Fachkompetenz in den verschiedensten Bereichen aufwarten", erklärte Paul Weber als USB/ILM-Fraktionssprecher.

Vor den etwa 25 erschienenen Mitgliedern ließ Manfred Niebauer die Vielzahl der Aktivitäten Revue passieren und dokumentierte damit, warum man sich als "aktivste aller politischen Gruppierungen in Geisenfeld" sieht. Unter anderem erinnerte der Vorsitzende an den Radl- und Bücherbasar, die Schmetterlingswanderung als diesjährige Ferienpassaktion der USB und den gelungenen Ausflug nach Wasserburg am Inn. Zu den jährlichen Aktivitäten, die demnächst wieder anstehen, gehören das Herbst-Schafkopfturnier (18. November), der Kinderflohmarkt (20. November), die Beteiligung am Christkindlmarkt (25. bis 27. November) und die Seniorenweihnacht (1. Dezember).

Wie Niebauer weiter ausführte, habe die USB im zurückliegenden Jahr zwei Anträge in den Stadtrat eingebracht. Einer, die Ausstattung des Zentrums mit einem Defi, sei schon umgesetzt, beim anderen, der die bessere Markierung von Gemeindeverbindungsstraßen zum Ziel hat, seien die Aufträge bereits vergeben.

Von einem "erholten Kassenstand" berichtete Henriette Staudter in ihrer Funktion als Schatzmeisterin. Dank der von den USB-Räten gespendeten Sitzungsgelder, der Einnahmen aus Veranstaltungen und der Mitgliedsbeiträge summiere sich das Guthaben - als Grundstock für den nächsten Wahlkampf - auf derzeit etwa 12 600 Euro.

Wie alle anwesenden USB-Räte berichtete Henriette Staudter zudem über das von ihr betreute Referat, ehe Bürgermeister Christian Staudter abschließend auf einige Schwerpunkte der aktuellen Gemeindepolitik einging - so etwa auf den Stand der Dinge beim Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (Bericht hierzu folgt). Viel erwartet sich der Rathauschef auch vom staatlich geförderten Energie-Effizienz-Netzwerk für Kommunen, in das die Stadt Geisenfeld jetzt eingebunden sei. Anders als in den südlichen Landkreisgemeinden sei die Windkraft derzeit in Geisenfeld kein Thema, ließ er wissen, es lägen diesbezüglich keinerlei Anträge vor. Was den Leader-Prozess für das Feilenmoos angeht, so stehe jetzt die Ausschreibung für das geforderte Nutzungskonzept an, teilte Staudter mit.

Für Schmunzeln im Saal des Gasthauses Glas sorgte schließlich ein humorvoll vorgetragener Wortwechsel zu einem Phänomen, wie es in den Stadtratssitzungen schon seit Längerem zu beobachten ist: dass der Bürgermeister und seine Fraktion bei strittigen Punkten (wie etwa der Hardware-Ausstattung der Grundschule) oft gegensätzlich abstimmen.

Im Stadtrat präsentiere man sich als USB recht gut, hatte Günter Böhm zuvor bilanziert, "doch noch besser sähe es aus, wenn ab und zu auch mal der Bürgermeister mit uns mitstimmt". Der wollte den kleinen Seitenhieb freilich nicht auf sich sitzen lassen und drehte den Spieß einfach um: "Die lassen mich des Öfteren im Regen stehen", konstatierte er augenzwinkernd, gewann dem Sachverhalt aber auch etwas Positives ab: "Man sieht, bei uns in der Fraktion haben sie ihre eigenen Köpfe, und es wird stets um die beste Lösung gerungen."