Geisenfeld
Stadelabriss und Tiefgarage noch offen

Auf Gandorfer-Areal werden aber die alten Nebengebäude abgebrochen Sitzbänke für Marienplatz

28.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Foto: Gerhard Kohlhuber

Geisenfeld (GZ) In einem ersten Schritt zur Neugestaltung des Gandorfer-Areals werden die alten Nebengebäude unterhalb des Stadels abgebrochen. Ob dieser selbst einem Neubau weichen wird, steht indes noch nicht endgültig fest. Gleiches gilt für den angestrebten Bau einer Tiefgarage.

In seinem Referat in der jüngsten Stadtratssitzung über die bisherige Arbeit am Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) hat Martin Birgel vom Planungsbüro Dragomir über die fünf Handlungsfelder informiert, die im Laufe der nächsten Monaten und Jahre mit konkreten Maßnahmen hinterlegt werden sollen (siehe Bericht gestern). Er hat aber auch bereits erste Projekte vorgeschlagen, die man schon in nächster Zeit gut realisieren könne - zumal es dafür staatliche Zuschüsse in Höhe von etwa 60 Prozent gebe. Mehrere dieser vorgeschlagenen Maßnahmen wurden vom Stadtrat dann auch gleich auf den Weg gebracht.

Da ist zum einen die Beseitigung der wenig ansehnlichen Nebengebäude unterhalb des Gandorfer-Stadels, ein Projekt, auf das etwa Stadträtin und Weinladen-Betreiberin Edith Schultz (CSU) schon seit längerem vehement drängt. Der Abbruch, so der Experte des Planungsbüros, beseitige nicht nur "unattraktive städtische Räume", sondern verbessere auch "die Übersichtlichkeit des Areals". Gerda Hetzenecker (FW) sah dies genauso: "Wenn dieses alte Zeug erst weg ist, bekommen wir einen ganz anderen Eindruck von dem Areal."

Und was ist mit dem Stadel selbst? Hier, so Birgel, sei man noch dabei, bei der Regierung von Oberbayern Überzeugungsarbeit zu leisten, "dass ein Abriss die beste Wahl für die Aufwertung dieses Areals ist". Und der Projektleiter listete in der Sitzung auch gleich auf, was man sich für diesen Bereich als Nutzung vorstellen könne: einen Mehrzwecksaal für bis zu 200 Personen sowie Räume für die Stadtbücherei und eine weitere Arztpraxis.

Und auch, wie mehrfach angesprochen, den Bau einer Tiefgarage. Ob man eine solche als förderwürdig ansieht, da will sich die Regierung freilich noch nicht festlegen. Zur Bedarfsermittlung befürwortet sie im Vorfeld eine umfangreiche Untersuchung zum ruhenden Verkehr, einschließlich der Möglichkeiten zur Parkraumbewirtschaftung. Diese - zuschussfähige - Studie zum ruhenden Verkehr wurde vom Stadtrat genauso in Auftrag gegeben wie eine Untersuchung des fließenden Verkehrs, für die es ebenfalls eine Finanzspritze gibt. Dazu soll auch die Erstellung eines Verkehrsmodells gehören, in dem die Wirkungen von Änderungen im Straßennetz dargestellt werden. CSU/UL-Fraktionschef Hans Schranner regte in diesem Zusammenhang an, dabei auch zu überprüfen, wie sich eine "große Ampellösung" am Stadtplatz auf den Verkehrsfluss auswirken würde.

Und noch zwei weiterer Verbesserungen wurden - quasi als vorgezogene, bezuschusste Maßnahmen vor Fertigstellung des ISEK - vom Stadtrat beschlossen: Da ist zum einen Erneuerung des schmalen Fußweges, der vom Pfarrerberg (oberhalb des Wohnhauses von Miek Michielsen) hinauf zur Kolpingstraße führt. Es sei sinnvoll, so hieß es, diesen Weg als sichere Verbindung zwischen der Altstadt und dem Sportzentrum sowie dem östlichen Stadtviertel zu erneuern.

Und dann wird noch Punkt umgesetzt, wie er bei der Bürgerbeteilung beim Martinimarkt 2015 angeregt wurde: die Schaffung von Rastmöglichkeiten am Marienplatz. Als Maßnahme "zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität und die Verweildauer in der Altstadt\" werden am Marienplatz einige Sitzbänke aufgestellt.

Zurückgestellt wurde in der Sitzung eine weitere vorgeschlagene Sofortmaßnahme: die Schaffung eines Projektfonds zur Förderung des lokalen Einzelhandels - vielleicht sogar mit Bestellung eines Citymanagers, wie ihn sich die örtliche Unternehmerrunde schon lange wünscht. Hier, so hieß es in der Stadtratssitzung, müsse erst die Frage der Bezuschussungsmöglichkeiten endgültig geklärt werden. Martin Birgel stellte aber von vorneherein klar, dass es Zuschüsse für so einen Citymanager nur gebe, wenn die Hälfte der Kosten von privaten Investoren wie etwa Banken oder Geschäften getragen werden.