Geisenfeld
Seine Luchstauben sind die schönsten in Europa

Geisenfelder Rassezüchter Ferdinand Kuffer hat seine umfangreiche Titelsammlung nochmals vergrößert

27.05.2013 | Stand 03.12.2020, 0:06 Uhr

Den blau geschuppten Luchstauben (Foto rechts) gilt die ganze Leidenschaft des Geisenfelder Züchters Ferdinand Kuffer (links). Zu seinen zahlreichen Preisen und Auszeichnungen kamen bei der Europameisterschaft in Leipzig noch einige dazu - Fotos: Zurek

Geisenfeld (zur) Viel Platz ist nicht mehr an den Wänden seines Wintergartens. Ferdinand Kuffer hat sie mit zahlreichen Auszeichnungen geschmückt. Unlängst hat der Geisenfelder Taubenzüchter die bunte Sammlung um den Titel des Europameisters erweitert.

Diese besondere Ehre ist allerdings bei Weitem nicht die einzige, die ihm bei der 27. Entente Européenne Zuchtschau im Dezember in Leipzig zu Teil wurde. Er darf sich über den Wanderpokal für die sechs besten Jungtiere aus der Rasse der blau geschuppten Luchstaube freuen. Und Bundesministerin Ilse Aigner (CSU) persönlich hat die Bronzene Staatsmedaille unterzeichnet, die er als Drittbester in der Gesamtleistung unter 30 000 gezeigten Tieren erhalten hat. Und dann wäre da noch die Silberne Bundesnadel der Rassezüchter zu nennen, die vor einigen Tagen bei ihm eintrudelte. Kein Wunder also, dass er auch die „Championstaube“ sein eigen nennt.

Begeisterung blitzt in den Augen des 51-Jährigen auf, wenn er von seinem Hobby erzählt. Die Leidenschaft dafür hat er vom Vater „geerbt“, der noch heute, mit 80 Jahren, Tauben züchtet. Die gleiche Rasse wie sein Sohn, dessen Herz einzig für die blau geschuppte Luchstaube schlägt. „Man muss die Tiere lieben“, nennt der gebürtige Massenhausener eine Voraussetzung für den Erfolg in der Zucht. Darüber hinaus zähle „ein Auge für die Schönheit“, damit eben die richtigen Paare Nachwuchs zeugen.

Und natürlich braucht es „viel Zeit“ – eine Stunde täglich ist gefordert, um das richtige Futter zusammen zu stellen, die Vitaminbeigaben zu steuern, die Unterkünfte sauber zu halten. Nicht zu vergessen die Zuwendung zu den Schützlingen, die für den Züchter „Entspannung pur“ bedeuten. Regelmäßige Streicheleinheiten sorgen dafür, dass die Prachtexemplare zufrieden und ruhig sind und bei Ausstellungen „cool“ bleiben. Stress würde ihnen nicht gut bekommen.

Für den gelernten Schreiner ist es „einfach schön“, täglich aufs Neue die Ästhetik des gemaserten Gefieders zu begutachten und zu berühren. Frei fliegen dürfen seine Lieblinge nicht, „die würden draußen nicht überleben“, ist er überzeugt. Denn sie sind im Gegensatz zu Brieftauben zu schwer, um weite Strecken zurückzulegen. „Ihnen genügt die große Volière als Bewegungsraum“, betont er und verweist auf die völlig friedlich miteinander lebenden Vögel.

16 Brutpaare nennt Kuffer sein Eigen. Und sie alle gurren allem Anschein nach zufrieden in ihrem Zuhause an der Augsburger Straße um die Wette. Zweimal in der Woche ist übrigens Baden angesagt. Dafür stellt ihnen ihr Besitzer eine besondere Wanne zur Verfügung „und dann putzen sie sich eifrig ihr Gefieder“. Damit sie nicht nur sauber, sondern auch gesund bleiben, achtet der Züchter neben einer ausgewogenen Ernährung auch darauf, dass „immer wieder gutes, frisches Blut“ in die Familien kommt. Inzucht wäre ein Risiko.

Derzeit geht es für den Vater zweier Söhne eher beschaulich zu, ab Herbst stehen aber werden wieder Fahrten durch ganz Deutschland auf dem Programm. „An kleineren Schauen nehme ich aber nicht mehr teil, ich spiele sozusagen nur noch in der obersten Liga mit“, meint er mit einem Schmunzeln. Ende des Jahres gehört dazu auch die Europaschau in Dänemark. Man darf fast sicher sein, dass er auch von dort wieder einige Siegertitel mitbringen wird. Notfalls muss der Wintergarten eben angebaut werden, wenn dort neben dem jüngsten Europatitel, etlichen deutschen und bayrischen Meisterwimpeln sowie drei der begehrten blauen „Hermesbänder“ kein Platz mehr ist.