Geisenfeld
Neue Bleibe

Wohnmobile dürfen am Volksfestplatz stehen

20.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:24 Uhr

Geisenfeld (kog) Wer als Wohnmobilfahrer in Geisenfeld eine Zwischenstation einlegen möchte, wird schon bald am Volksfestplatz die nötige Infrastruktur vorfinden. Die Ausweisung eines Stellplatzes für Wohnmobile samt Aufstellung einer Säule zum Bezug von Strom und Wasser und zur Entsorgung von Abwasser beschloss der Stadtrat mit einer Mehrheit von 15:9 Stimmen.

Dem Beschluss zugrunde lag ein Antrag der USB/ILM-Fraktion. Wie der Tourismusreferent Manfred Niebauer ausführte, habe es bei allen Messepräsentationen der Stadt entsprechende Nachfragen gegeben. Mit einem solchen Stellplatz ließen sich mobile Tagestouristen gewinnen, was ein wertvoller Beitrag zum Stadtmarketing sei, führte Niebauer aus. Vergleichbare Angebote gebe es auch in Manching und Hohenwart, ließ Niebauer wissen. Als idealen Ort in Geisenfeld sehe man – wie auch in Hohenwart – den Volksfestplatz, auch wegen des Vorhandenseins aller notwendigen Anschlüsse. Ein Wohnmobilstellplatz lasse sich somit hier mit relativ geringem Aufwand herrichten. Nach einer Berechnung der Verwaltung liegen die Kosten bei insgesamt etwa 6500 Euro. Natürlich, so Niebauer, bleibe die Volksfestzeit zur Nutzung des Platzes ausgespart.

Mit der prinzipiellen Idee zeigten sich die allermeisten Stadträte in der Diskussion einverstanden, allerdings mochten sich einige mit dem konkreten Standortvorschlag nicht anfreunden. Man könne den Anwohnern des Volksfestplatzes „eine weitere Belastung nicht zumuten“, meinte etwa Gabriele Bachhuber (CSU) und schlug einen Standort in der Nähe des Gasthauses Steinbräu vor. Gerda Hetzenecker (FW) brachte den Bereich Hallenbad oder Storchenwiese ins Spiel, und auch der FW-Fraktionschef Erich Erl erklärte, mit dem Standort Volksfestplatz „Bauchweh“ zu haben: Weil man hier dann Gefahr laufe, „fahrendes Volk“ anzulocken.

Da bei der geplanten Infrastruktur Strom, Wasser und Abwasser bezahlt werden müssten, sei diese Gefahr ausgeschlossen, entgegnete Bürgermeister Christian Staudter (USB). Zu den angeführten Standortalternativen erklärte er, „dass alles schon geprüft worden ist“. Ergebnis: Der Volksfestplatz sei wegen des Vorhandenseins der notwendigen Anschlüsse „alternativlos“. Bei allen anderen Standorten käme man mit den Kosten deutlich höher.

Günter Böhm (USB), selbst Wohnmobilfahrer, führte noch ein weiteres Argument ins Feld: Wohnmobile seien nicht lärmgedämmt, womit der Stadtkern wegen seiner hohen Verkehrsbelastung nicht infrage komme. Die Anlieger des Volksfestplatzes müssten sich „überhaupt keine Sorgen machen“, betonte Böhm. Zum einen „liebt der Menschenschlag des Wohnmobilfahrers die Ruhe“, und zum anderen schaffe man ja nur ein paar Anschlussmöglichkeiten. „Fahrendes Volk“, etwa aus Südosteuropa, habe er an solchen Wohnmobil-Stellplätzen „noch kein einziges Mal angetroffen“.