Geisenfeld
Nach vier Jahren schon zu klein

Stadtrat beschließt: Aufenthaltsraum des Kinderhorts wird für eine vierte Gruppe hergerichtet

18.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:15 Uhr

Das Kinderhortgebäude im Sommer 2009, einige Monate vor seiner Eröffnung. Ab September reichen hier die drei vorhandenen Gruppenräume nicht mehr aus - Foto: Archiv Gz

Geisenfeld (GZ) Mit derzeit 63 Schülern ist er voll belegt, der erst vor vier Jahren in Betrieb gegangene Kinderhort, ab September wären die drei Gruppen restlos überfüllt. Dies haben die Anmeldungen ergeben, und darauf hat gestern Abend nun der Stadtrat mit der Einrichtung einer vierten Hortgruppe reagiert.

Ist er mit drei Gruppen nicht zu groß dimensioniert? Diese Befürchtung war aus Stadtratskreisen des Öfteren zu hören, als vor etwa fünf Jahren die Planungen für das neue Kinderhort-Gebäude an der Forstamtstraße anliefen. Jetzt stellt sich die Frage eher anders herum: Wurde das Haus, in dem Grundschüler sowie Mittelschüler der fünften Klasse nach Schulende nachmittags betreut werden, zu klein geplant? Schon jetzt sind die drei Gruppen mit jeweils 21 Kindern rappelvoll, für das kommende Schuljahr wurden nun gar 80 Kinder angemeldet, teilte Bürgermeister Christian Staudter von den Unabhängigen Sozialen Bürgern (USB) in der gestrigen Stadtratssitzung mit.

Zwar nutzt ein Teil der Schüler den Hort nicht die volle Zeit bis 17 Uhr, erläuterte Hortleiterin Dagmar Danzl gegenüber der GZ. Speziell bis 14 Uhr hätte man mit den bestehenden drei Gruppen jedoch einen Engpass. „Zumal die Mittagsbetreuung durch die Caritas ebenfalls schon ausgebucht ist“, wie der städtische Kindergartenreferent Paul Weber (USB) weiß.

„Wir haben hier dringenden Handlungsbedarf“, sagt Weber und verweist auf die drastisch gestiegene Nachfrage: „Vor zwei Jahren hatten wir in unserem Kinderhort Abenteuerland noch 48 Nutzer, ab September werden es 80 sein.“ Der Hauptgrund für den Anstieg sei sicherlich die „gesamtgesellschaftliche Entwicklung“, eine Rolle spiele sicherlich aber auch „die hohe Betreuungsqualität in unserem Hort“, mutmaßt der Referent.

Die CSU/UL-Fraktionschefin Gabriele Bachhuber hatte noch eine weitere Erklärung parat: „Hier setzen sich die Betreuungsanforderungen fort, so wie sie die Eltern von der Kinderkrippe und den Kindergärten her schon gewohnt sind.“ Deshalb, so Bachhuber, sei wohl „das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht“, man müsse sich schon jetzt über weitere Lösungen Gedanken machen. So sah es auch Kindergartenreferent Weber, der deshalb die Bitte an den Bürgermeister richtete, eine Gesprächsrunde mit dem Ziel einzuberufen, Lösungsansätze zu erarbeiten.

Zunächst aber gilt es nun, in den vorhandenen Räumlichkeiten enger zusammenzurücken. Einstimmig beschloss das Ratsgremium, ab September eine vierte Hortgruppe einzurichten. Diese soll im bisherigen Aufenthaltsraum des Gebäudes untergebracht werden, der bislang für Sport und Werken genutzt wird. Für beides, so der Beschluss, werden dem Hort im angrenzenden Schulgebäude Ersatzräume zur Verfügung gestellt.

Auch neue Möbel, eine Garderobe und weiteres Beschäftigungsmaterial müssen für die vierte Hortgruppe angeschafft werden, und nicht zuletzt ist zusätzliches Personal ist vonnöten. Eine Erzieherin und eine Pflegerin sollen eingestellt werden, teilte der Bürgermeister in der Stadtratssitzung mit – wobei die Suche wohl nicht einfach wird, wie Hortleiterin Dagmar Danzl vermutet: „Der Beschäftigungsmarkt in diesem Bereich ist aufgrund der allgemeinen Ausweitung der Kinderbetreuungsangebote ziemlich leer geräumt.“