Geisenfeld
Harsche Kritik an Böhms "Diffamierungen"

Staudt: "Selbstherrliche Beweihräucherung" – ILM-Gründung als "Zeichen der Unsicherheit"

15.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:12 Uhr

Geisenfeld (kog) „Sechs Jahre Unauffälligkeit und Blockadepolitik“ – dies hat Günter Böhm in der jüngsten Ausgabe der USB-Postille „Aufwind“ den beiden anderen Stadtratsfraktionen attestiert. Im Rahmen ihres Wahlkampfauftakts kam nun der Konter durch die örtliche CSU-Führung – und der fiel deutlich aus.

„Da kann man als Bürger schon den Eindruck gewinnen, dass nicht der Stadtrat, sondern eine einzelne Gruppierung für die Errungenschaften der Stadt steht“, erklärte etwa der Ortsvorsitzende Erich Deml junior. „Es wird Zeit, dass diese Märchenstunde zu Ende geht.“

Ähnlich äußerte sich in der Versammlung auch Stadtrat und CSU-Ausschussmitglied Jürgen Staudt. Der Vorwurf der Unauffälligkeit stimme höchstens dann, „wenn man darunter sachliches, der Stadt und dem Gemeinwohl verpflichtetes Arbeiten im Hintergrund und kein nach Aufmerksamkeit heischendes und populistisches Getue verstehen will“, so der frühere CSU-Vize. „Es war auch nicht unsere Fraktion, die aufgefallen ist durch selbstherrliche Beweihräucherung, Beleidigung Andersdenkender und Stockfehler im kommunalpolitischen Betrieb.“

Auch von Blockade könne keine Rede sein, erklärte Staudt und listete eine Reihe von Initiativen und Anträgen der CSU/UL-Fraktion auf, „die in den vergangenen Jahren Bewegung in die politischen Entscheidungen brachten“. Unter anderem nannte Staudt hier die Schaffung weiterer Parkplätze im Zentrum, den neuen Kreisel an der Mettenbacher Straße, die neue Verbindung zwischen Mühl- und Nöttinger Straße, das Personalkonzept für den Jugendtreff, das von ihm selbst entwickelte neue Feuerwehrkonzept, das neue Treffen der Vereine zur Terminabsprache und den Vorstoß der CSU/UL-Fraktionssprecherin Gabriele Bachhuber, dem der hohe Zuschuss zum städtischen Anteil der Mehrzweckhalle zu verdanken sei.

Auch Bachhuber selbst ging in der Versammlung auf Böhms Kritik ein und sprach von „öffentlichen Beleidigungen und Diffamierungen“. Etwa, wenn der USB-Chef auf Hans Schranners Präferenzen abzielend im USB-Wurfblatt erkläre, dass „die Vorliebe für Lanz-Bulldogs und dunkles Bier“ nicht als Qualifikation für das Bürgermeisteramt ausreiche. „Wenn Hans Schranner mit seinem Traktor spontan Flutopfern in Deggendorf hilft, dann ist es ihm egal, ob er von einer anderen Fraktion auf seinen bäuerlichen Stand und sein landwirtschaftliches Gerät reduziert wird“, konterte nun Bachhuber.

Solche Angriffe würden im Gegenteil zeigen, „dass man unseren Bürgermeisterkandidaten sehr ernst nimmt“, ergänzte der Ortsvorsitzende Erich Deml. „Weil er keine leeren Versprechungen macht, auch unangenehme Punkte anspricht und keiner ist, der sich verbiegt“. Ebenso signalisiere die Gründung einer weiteren Gruppe, der ILM, die anscheinend nur den Zweck habe, den aktuellen Bürgermeister zu unterstützen, „Unsicherheit bei den Drahtziehern“.