Geisenfeld
Flussseeschwalbe nicht mehr vom Aussterben bedroht

Vorzeigeprojekt im Feilenmoos leistet wesentlichen Beitrag zum Bruterfolg

19.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Eine Flussseeschwalbe beim Anflug auf das Brutfloß auf dem Reisinger Weiher. - Foto: Zurek

Geisenfeld (zur) Frohe Botschaft für die LBV-Kreisgruppe: Ihr Projekt zum Schutz der Flussseeschwalbe - ein Brutfloß auf dem Reisinger Weiher in der Nähe von Geisenfeld - verzeichnet bayernweit den größten Zuwachs.

Die künstliche Nisthilfe beherbergte heuer zehn Brutpaare. Das ist die bisher höchste Zahl seit Ausbringen des Floßes im Jahr 2012. Stolze 16 Jungvögel wurden von den Eltern großgezogen. Die zweite Brutstätte auf dem Schieleinweiher wurde zwar von einem Flussseeschwalbenpaar angenommen, dieses hatte allerdings noch keinen Nachwuchs. Die Gesamtbilanz der Artenschützer ist dennoch beachtlich. Lag nämlich der Durchschnitt an Flügglingen pro Elternpaar bayernweit bei 0,8, so war sie in Geisenfeld doppelt so hoch.

Damit leistet die Kreisgruppe einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Art, die bis 2015 in Deutschland als "vom Aussterben bedroht" galt. Im Freistaat gilt sie der neuesten Einschätzung des Landesamts für Umweltschutz nach nun als "gefährdet", das heißt, ihr Status hat sich dank der Hilfsmaßnahmen in der Roten Liste um zwei Plätze verbessert. Laut dem LBV-Kreisvorsitzenden Hans-Joachim Leppelsack sei der Erfolg im Feilenmoos vor allem der Konstruktion von Christian Huber zu verdanken, die unter bayerischen Flussseeschwalbenschützern als Beispiel für andere Floßbauer gelte. Die schwimmende Brutinsel biete ideale Aufzuchtmöglichkeiten. "Natürlich profitiert der Bestand noch immer vom Fehlen von Konkurrenten um die Brutplätze", zu denen etwa die Lachmöwe zählt.

 Huber, der seit Jahren dieses spezielle Artenschutzprojekt betreut, freut sich, dass es bisher dank der Konstruktion des Floßes gelungen ist, ein Betreten der Nistfläche durch Badegäste und Störenfriede zu verhindern. "Hinweise auf Verluste durch Greifvögel gibt es bisher ebenfalls keine", so Huber.

Das Floß verhindert durch Drainage ein Auskühlen der Gelege bei Regenwetter, Dachziegel spenden Schutz vor sengender Sonne und Beutegreifern. Damit die Kleinen nicht vom Floß fallen, ist die Brutfläche umrandet, die 18 Quadratmeter misst und Platz für zuletzt zehn Brutpaare bietet. Gelegenheit die Flussseeschwalben zu beobachten besteht heuer am 24. Juni von 14 bis 16 Uhr, wenn Christian Huber Interessenten zu einer Führung einlädt.