Geisenfeld
Zurück zu Ruhe und Alltag

Nach dem Fasching ist vor dem Fasching: Wie kommt die Narrenbühne wieder ins Zentrum?

04.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:59 Uhr

 

Geisenfeld (GZ) Lang ist er gewesen, der Fasching dieses Jahr. Nach unzähligen Auftritten der Garden und kontrovers diskutierten Änderungen beim Rosenmontagszug ist jetzt Schluss mit dem närrischen Treiben. Die einen fanden’s gut so – die anderen könnten sich Besseres vorstellen.


 

Die Kritik einiger Gäste an der Verlagerung des Geisenfelder Umzugs raus aus der Innenstadt – wo vor allem die fehlende Narrenbühne für ein leeres Zentrum sorgte – schmeckte der Verantwortlichen der Geisenfelder Faschingsgesellschaft (GFG) nicht. „Da gibt man sich Mühe, stellt was auf die Beine und versucht sein bestes – und dann so etwas“, wetterte Präsident Sebastian Weber gestern kurz vor dem Abschlusstanz der Showgarde vor dem Rathaus. Aus Sicht der Garde sei der Umzug hervorragend gelaufen, fügte er an. „Es würde nichts dagegen sprechen, es nächstes Jahr wieder genauso zu machen.“

Allerdings: Ein wenig Dampf nahm er schon raus, als es darum ging, Lösungen zu suchen. Um es noch besser für die Stadt zu machen. „Klar wäre das Treiben in der Stadtmitte schöner“, räumte er ein. „Aber wir haben alles versucht – und einfach keinen Weg gefunden.“ Die GFG stehe Verhandlungen mit der Stadt und den Wirten also weiterhin positiv gegenüber. „Lässt sich etwas verbessern, sind wir sicher nicht dagegen.“ Die Party im eigenen Festzelt auf dem Volksfestplatz sei dennoch ein großer Erfolg gewesen. Rund 3000 Gäste begrüßte die GFG insgesamt – das ganze Kommen und Gehen eingerechnet. „Das hat gepasst, die Stimmung war gut, passiert ist nichts. Für die Jungen war es so optimal“, resümierte Weber.

Allerdings gab es auch andere Stimmen. An der Party „weit genug ab vom Schuss, aber nah genug am Zentrum“ gab es kaum Kritik. Wohl aber an der Tatsache, dass die Narrenbühne auf dem Volksfestplatz nicht das Flair entfalten konnte wie traditionell in der Stadtmitte. Auch der Umstand, dass der Umzug konsequent am Zentrum vorbeigeführt wurde, erregte so manches Gemüt. „Das ist gegen die Tradition – und wir haben dann tote Hose. Dabei sollten wir doch alle zusammen für ein attraktives Geisenfeld arbeiten“, schimpft etwa Ali Zorbek von der Tanzbar Alisa. Auch ein paar Meter weiter, beim Maximilian’s, war nicht so viel los wie in den vergangenen Jahren. Beide Wirte, also auch Michael Reil, würden sich wünschen, dass zum nächsten Jahr das Thema noch einmal genau unter die Lupe genommen wird. „Da muss doch eine Lösung zu finden sein“, fordert Reil. Und Zorbek fügt an. „Da ist auch die Stadt gefordert, etwas zu unternehmen. Leben und leben lassen.“

Die Rufe wurden jedenfalls umgehend nach dem Umzug laut, die Narrenbühne nächstes Jahr wieder im Zentrum stattfinden zu lassen. „So etwas gehört rein ins Zentrum, nicht raus in die Peripherie“, sagte etwa ein Anrufer gegenüber unserer Zeitung.

Zumindest beim Abschlusstanz am gestrigen Abend waren dann aber alle versöhnt. Sowohl die GFG-Showgarde als auch die Kleinen der TV-Kindergarde holten – nach ihrem „Überfall“ auf das Rathaus noch einmal alles aus sich heraus. Gut 40 Auftritte haben die Mädchen und Buben der TV-Garde hinter sich. „Kleine Blessuren gab es, aber nichts Schlimmeres“, fasste die Zweite Vorsitzende Angelika Krammel das Programm der vergangenen Wochen zusammen. Spaß habe er gemacht, der Fasching, aber lang sei er schon auch gewesen. „Jetzt ist es auch gut. So langsam muss wieder Ruhe und Alltag einkehren.“