Geisenfeld
Es wuselt zwischen den Toren

Morgen ist FC-Tag: Zahl der Nachwuchs-Kicker hat sich binnen zehn Jahren fast verdoppelt

02.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

„Blutgrätschen“ sind gegen die eigenen Mamas natürlich tabu, aber wer besser mit dem Ball umgehen kann, das wollen die jungen Kicker bei den Spielen gegen ihre Mütter schon zeigen - Foto: Kirmaier

Geisenfeld (GZ) Sie werden beim morgigen FC-Tag ganz schön ins Schwitzen kommen, die Jugendbetreuer des FC Geisenfeld. Nicht nur wegen der Hitze, sondern allein schon wegen der Masse an jungen Aktiven. Deren Zahl im Verein hat sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt.

Aus den Worten des stellvertretenden FC-Vorsitzenden Werner Thorwarth klingt schon ein wenig Stolz: „Wir sind der einzige Fußballverein im Landkreis, der in allen Jugend-Altersklassen ohne eine einzige Spielgemeinschaft auskommt.“ 14 Jugendmannschaften wird der FC Geisenfeld in der Saison 2015/16 im Spielbetrieb haben, dazu kommt noch ein Mädchenteam. Von den 350 Aktiven im Verein sind rund 240 im Kinder- oder Jugendalter.

Dafür braucht es natürlich jede Menge ehrenamtliche Betreuer, die zweimal in der Woche das Training leiten und die die Fahrten zu den Auswärtsspielen organisieren. 30 solcher Betreuer hat man derzeit, „zumeist Väter, die ein Kind im Spielbetrieb haben und mit diesem dann von einer Altersklasse in die nächste wechseln“, berichtet Thorwarth.

Natürlich sei es nicht immer einfach, Betreuer in ausreichender Zahl zu rekrutieren, erzählt Gregor Raasch, der beim FC mit Hans Bauer und Jens Hallier für die Jugendarbeit verantwortlich ist. „So mancher unterschätzt die Arbeit, die an solch einer Betreuung hängt.“

Einer der 30 Jugendbetreuer im FC ist Sven Buley, der selbst zwei Buben im Spielbetrieb hat. „Der Luis ist zwölf, er wechselt in die C-Jugend, und der siebenjährige Mika kommt jetzt in der F-Jugend“, erzählt der Papa. Seit fünf Jahren engagiert sich Buley als Jugendtrainer, und es macht ihm nicht zuletzt deshalb so viel Spaß, weil er selbst mal recht hochklassig gespielt hat – in der Bezirksoberliga – und er so jetzt diese Erfahrungen weitergeben kann. „Mannschaftssport ist für Kinder einfach eine tolle Sache“, fügt er hinzu. „Für die Fitness, aber auch für die Persönlichkeits- und Charakterbildung.“

Warum die Jugendabteilung beim FC so brummt? „Erfolge der Nationalmannschaft haben immer auch positive Auswirkungen auf den Breitensport“, sagt Jugendleiter Raasch, der aber auch vereinsinterne Gründe anführt: „Wir haben ein funktionierendes Team, bei dem die Eltern ihre Kinder gut aufgehoben wissen. Und bei uns darf jeder Jugendliche auch spielen, unabhängig von seiner Leistungsstärke.“ Im Übrigen sei man derzeit auch dabei, einige Flüchtlingskinder in den Verein aufzunehmen. Wie der Vereinsausschuss vor etwa sechs Wochen beschlossen hat, ist für Asylbewerber eine Mitgliedschaft im FC Geisenfeld beitragsfrei.

Der jetzige Erste Jugendleiter hebt bei der Benennung von Gründen für den Boom aber auch die gute Arbeit seiner Vorgänger hervor. „In der Ära von Walter Kirmaier und Manfred Bösch wurde der Grundstein für den jetzigen Erfolg im Jugendbereich gelegt“, sagt dazu auch Werner Thorwarth.

Der enorme Zuwachs der vergangenen Jahre freut die Vereinsverantwortlichen, bildet dieser doch das Fundament für einen leistungsstarken Erwachsenenbereich. Er lässt den Verein aber allmählich auch an seine Grenzen stoßen. Im Wesentlichen zwei Spielplätze – an der Schule und hinter dem Hallenbad – stehen für das Training und die Punktspiele aller Nachwuchsteams zur Verfügung. „Das ist oft eine ganz schöne Tüftelei, aber noch kriegen wir das hin“, erzählt Raasch. Überaus hilfreich, so Werner Thorwarth, ist hier die Unterstützung durch den Geisenfelder Bürgerring. Erst vor kurzem habe diese der Jugendabteilung wieder zwei mobile Tore spendiert.