Ernsgaden
Sinnvolle Investition oder Luxus?

Gemeinderäte diskutieren über Beleuchtung des Radweges zwischen Ernsgaden und Knodorf

20.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:06 Uhr

Ernsgaden (hg) Der Gemeinderat Ernsgaden hat sich in seiner jüngsten Sitzung erneut mit dem Antrag von Bürgern aus Knodorf befasst, entlang des Radweges zwischen Ernsgaden und Knodorf eine Beleuchtung anzubringen. Beide Orte haben über die Schule, den Kindergarten, das Einkaufen und die Bahnhaltestelle enge Bindungen.

Wie Bürgermeister Karl Huber (CSU) erläuterte, drängen vor allem Einwohner des Ernsgadener Teils von Knodorf darauf, mit einem Lichtband an die „Muttergemeinde“ Ernsgaden angebunden zu werden. Aber auch der  Vohburger Teil des Ortes hat dem Vernehmen nach ein Interesse daran.  In der Gemeinderatssitzung wurde deutlich, dass auch einige Mitglieder des Rates schon diesbezüglich angesprochen worden sind.

Nach einer Aufstellung der Bauverwaltung würde eine Ausleuchtung mit 22 Lampen auf einer Länge von gut 400 Metern einschließlich Stromkabel rund 30 000 Euro kosten. Eine „Sparversion“ mit vier solarbetriebenen Leuchten, die mehr der Orientierung als der Ausleuchtung des Wegs dienen würden, wurde mit rund 15 000 Euro berechnet. Hubert Attenberger (CSU) brachte als Elektroplaner seine beruflichen Erfahrungen ein und bestätigte die Kosten als „realistisch“. Er plädierte für eine „kabelgebundene“ Lösung und meinte, dass die Ausführung „keine große Sache“ sei, weil die Stromleitung eingepflügt werden könnte. Nach seiner Berechnung reichten 14 Straßenlampen für die Beleuchtung der komplette Strecke aus. Von Solarleuchten riet er ab.

Im Gemeinderat wurde das Thema ausführlich diskutiert. Insbesondere ging es um das Kosten–Nutzen-Verhältnis der Baumaßnahme, also um die Frage: Braucht man die Beleuchtung eines Radwegs in der freien Natur oder ist das „Luxus“? Einen anderen Maßnahmenträger als die Gemeinde gibt es nicht, so Bürgermeister Karl Huber.  Der Landkreis Pfaffenhofen als eigentlicher zuständiger Baulastträger lehnt eine Beleuchtung von Radwegen außerhalb geschlossener Ortschaften unter anderem aus ökologischen Gründen und wegen der Bezugsfallproblematik grundsätzlich ab. „Da würden wir ja gar nicht mehr fertig“, habe die Tiefbauverwaltung des Landkreises auf Anfrage mitgeteilt. Die Stadt Vohburg, zu der der Ort Knodorf überwiegend gehört, plant auch keine Radwegebeleuchtungen im Außenbereich. Dennoch wird die Gemeinde mit Vohburg Kontakt aufnehmen, ob man sich dort eine finanzielle Beteiligung vorstellen kann.

Der Gemeinderat beauftragte die Bauverwaltung, die Angelegenheit weiter zu verfolgen und eine Ausschreibung der Baumaßnahme vorzubereiten. Sobald die tatsächlichen Kosten feststehen, wird der Gemeinderat demnächst eine Entscheidung treffen.