Ernsgaden
Schwierige Standortsuche

Gemeinde Ernsgaden muss demnächst weitere Flüchtlinge aufnehmen

03.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:50 Uhr

Ernsgaden (GZ) Fünf unbegleitete Asylbewerber sind bisher in Ernsgaden untergebracht, doch damit ist es nicht getan: Wie in der jüngsten Gemeinderatssitzung bekanntgegeben wurde, muss schon in nächster Zeit für bis zu zehn weitere Flüchtlinge eine Bleibe gefunden werden.

Wie Bürgermeister Karl Huber (CSU) im Rahmen der Sitzung berichtete, hat das Landratsamt die Gemeinde darüber informiert, dass nach wie vor ein großer „Unterbringungsdruck“ besteht. Auch Ernsgaden werde weitere Flüchtlinge aufnehmen müssen. Trotz intensiver Bemühungen und mehrerer Aufrufe in der Bevölkerung seien die bisherigen Rückmeldungen jedoch nicht ausreichend. Zwei Wohnungen seien angeboten worden, wovon aber sehr wahrscheinlich nur eine für die Anmietung infrage komme, habe das Landratsamt mitgeteilt.

Freie Immobilien, so Huber, „sind in Ernsgaden halt nun mal absolute Mangelware“. Schon bei der Wohnungssuche der einheimischen Bevölkerung sei der „Notstand ausgebrochen“. Eine „Trendwende“ sei hier nicht in Sicht. Wie der Bürgermeister weiter wissen ließ, gebe es ferner das Angebot, auf einem privaten, voll erschlossenen Bauplatz Container aufzustellen. Diese Option müsse aber „noch sehr genau geprüft werden“, da die Fläche in einem allgemeinen Wohngebiet liege. Insbesondere müsse das Angebot mit den Nachbarn besprochen werden, „damit es keine Probleme gibt“. Wo sich das genannte Grundstück befindet, teilte der Bürgermeister in der öffentlichen Sitzung nicht mit.

Vonseiten der Gemeinde gibt es laut Huber einige Grundstücke, die zwar infrage kämen, die aber nur bedingt geeignet seien, um dort Container aufzustellen. Die Fläche des alten Bauhofs an der Graf-Ernest-Straße habe man bereits für eine barrierefreie Seniorenwohnanlage vorgesehen, und am Bauhof/Feuerwehrgerätehaus brauche man den Platz eigentlich als Lagerfläche und für Übungen der Feuerwehr.

Was den Festplatz angeht, so könne man diesen im nächsten Jahr für den Laurenzimarkt „vergessen“, wenn dort eine Containeranlage für Flüchtlinge errichtet wird. Abgesehen davon, so der Gemeindechef, wäre dieser Platz von der Erschließung her bestens geeignet, weil dort bereits ein Wasser- und Kanalanschluss vorhanden ist.

Eine weitere Option wäre auch ein Standort am Rand des Sportgeländes, wo am früheren Verkehrserziehungsplatz eine Fläche asphaltiert ist. Eine Nutzung sei hier aber abhängig von der Zustimmung des Sportvereins, da die Gemeinde die gesamten Sportanlagen für 99 Jahre verpachtet und „keine Verfügungsgewalt“ über das Areal habe.

Letztendlich beschlossen die Gemeinderäte, abzuwarten, was sich bei der Belegung der angebotenen Wohnungen ergibt. Ferner soll das Landratsamt konkretisieren, wie viele Container auf den angebotenen Flächen aufgestellt werden müssen.