Pfaffenhofen
Weit entfernt von der Schwarzen Null

Verluste der Ilmtalkliniken auf 4,5 Millionen Euro prognostiziert – Sparmaßnahmen zeigen langsam Wirkung

29.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:51 Uhr
Die Ilmtalklinik fährt heuer wohl ein Defizit in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro ein. Diese Zahlen hat Geschäftsführer Ingo Goldammer in einer Zwischenbilanz präsentiert. −Foto: Gegger

Pfaffenhofen (PK) Auch heuer werden bei der Ilmtalklinik Millionendefizite auflaufen.

Laut einer Hochrechnung über 5,82 Millionen Euro. Das ist zwar etwas mehr, als zu Jahresbeginn gedacht. Allerdings scheinen die Umstrukturierungen und Sparmaßnahmen langsam zu greifen: Den Prognosen nach können die Verluste im operativen Geschäft nämlich um rund zehn Prozent gesenkt werden – von fast fünf auf rund 4,5 Millionen Euro.

 

Das geht aus einer Zwischenbilanz hervor, die der Geschäftsführer der Krankenhäuser in Pfaffenhofen und Mainburg, Ingo Goldammer, diese Woche im Kelheimer Kreisausschuss vorgestellt hat. Diese Informationspolitik dürfte manchem Pfaffenhofener Kreisrat wohl sauer aufstoßen – denn obwohl der Landkreis Pfaffenhofen mit 85 Prozent Hauptanteilseigner der Ilmtalklinik GmbH ist, gab es für die hiesigen Mandatsträger noch keine Auskünfte, wie hoch die roten Zahlen ausfallen könnten – weder vom stellvertretenden Landrat Anton Westner (CSU) als Gesellschafter, noch von der Geschäftsführung. Nur im Aufsichtsrat gibt es Wasserstandsmeldungen – doch diese sind vertraulich, sodass die Aufsichtsräte sie nicht an ihre Kreistagskollegen weitertragen dürfen. All das schmeckt einigen Kreispolitikern ganz und gar nicht. Schließlich müssen sie am Jahresende die Hand heben, wenn es um die Übernahme des Millionendefizits geht.

Wie Geschäftsführer Goldammer nun bei seinem Auftritt in Kelheim verdeutlichte, ist die Ilmtalklinik weit von einer Schwarzen Null entfernt. Hochgerechnet auf das Jahresende geht er von einem operativen Jahresfehlbetrag in einer Größenordnung von rund 4,451 Millionen Euro aus. Diese Summe liegt zwar um rund eine halbe Million Euro unter dem Verlust von 2016, aber auch um knapp 144000 Euro über den Vorgaben im Wirtschaftsplan. Zusammen mit den Maßnahmen im Brandschutz, Gutachten sowie noch einigen Aufwendungen für die Interimsgeschäftsführung wird die Ilmtalklinik GmbH nach jetzigem Erkenntnisstand in diesem Jahr ein Minus von 5,82 Millionen Euro einfahren. Das sind knapp 175000 Euro mehr als geplant. Gemäß der Beteiligungen an der Ilmtalklinik GmbH trägt der Landkreis Pfaffenhofen 85 Prozent der Verluste, Kelheim die restlichen 15 Prozent.

Was den laufenden Betrieb anbelangt, wertete es Goldammer als Erfolg, dass die aufgebauten Überstunden um 11,4 Prozent abgebaut werden konnten. Allmählich zurückfahren will er den Einsatz teurer Honorarkräfte, was allerdings aktuell im Pflegebereich wegen fehlender Fachkräfte ein fast unmögliches Unterfangen sei.

„Die Leistungen liegen über dem Vorjahr, aber leicht unter Plan“, fasste Goldammer den Verlauf der ersten fünf Monate des Jahres unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten zusammen. So liegen die allgemeinchirurgische Abteilung Mainburg und die Unfallchirurgie Pfaffenhofen über dem Soll, mit der Inneren Abteilung ist der Klinikmanager in puncto Erlöse sehr zufrieden. Dagegen kommen die allgemeinchirurgische Abteilung in Pfaffenhofen, die Unfallchirurgie in Mainburg sowie die operative Gynäkologie nicht an die Vorgaben heran.