Technisches Hilfswerk probt für den Ernstfall

11.11.2008 | Stand 03.12.2020, 5:26 Uhr

Elektrodenschweißen gehört zum Aufgabenbereich des Technischen Hilfswerks und wurde deshalb auf dem Goldix-Gelände geübt. - Foto: oh

Neuburg (DK) Schon lange werden in der ehemaligen Textilfabrik Goldix keine Kleidungsstücke mehr produziert. Die alten Firmengebäude sind bald dem Erdboden gleich gemacht. Neben unzähligen Trümmern, Abbruchmaterial und Holzresten stapeln sich Schrott und Metall; die Schuttberge wachsen.

Für das Technische Hilfswerk (THW) bietet diese Umgebung beste Bedingungen, die Helfer des Ortsverbands Neuburg auszubilden und unter Einsatzbedingungen arbeiten zu lassen.

So war das Gelände am 8. November ab halb neun in der Früh fest in der Hand der blau gekleideten THWler. 27 Hilfskräfte fanden sich zu einer großen Übung ein, bei der Neulinge speziell geschult wurden. Hauptsächlich Mitglieder der beiden Bergungsgruppen und der Fachgruppe Logistik waren vor Ort. Deren Kernkompetenzen umfassen die Materialerhaltung sowie die Versorgung der Einheiten, während sich das Aufgabenfeld der Bergungsgruppen auf die Rettung von Personen, Tieren und Sachwerten aus akuter Gefahr ausweitet.

Die Helfer festigten ihre Kenntnisse im Umgang mit Trennschleifern und dem Rettungsspreizer. Darüber hinaus sammelten sie Erfahrungen bei der Handhabung des Schneidbrenners und wurden in den Grundlagen des Elektrodenschweißens ausgebildet. Neben dem reinen Ausbildungscharakter sollten sie auch mit realen Einsatzbedingungen in Berührung kommen. Deshalb waren die Helfer den ganzen Tag im Einsatz und wurden auf dem Goldix-Gelände verpflegt – wie im richtigen Einsatz eben.

Die Führungskräfte bewertete die Übung positiv. Es bestehe eindeutig ein Nachholbedarf, was die Arbeit mit spezieller Ausrüstung angehe, betonte der Gruppenführer der ersten Bergungsgruppe, Martin Stemmer. "So eine Übung ist schon lange nötig. Und gerade hier, man kann nix kaputt machen. Außerdem haben die Leute auch Spaß, jeder ist beschäftigt und will etwas lernen." Und gerade das ist bei der ehrenamtlichen Tätigkeit der Helfer besonders wichtig.

Ermöglicht wurde die Übung erst durch die Firma Karl Schad, die das Technische Hilfswerk auf das Gelände einlud und Mauerreste oder Stahlträger zur Bearbeitung freigab. Dadurch habe sich die Firma einmal mehr als großer Unterstützer gezeigt, waren sich alle Helfer einig.