Gebert: "Ich kandidiere wieder"

12.09.2007 | Stand 03.12.2020, 6:30 Uhr

Will es 2008 noch einmal wissen: Rennertshofens Bürgermeister Ernst Gebert steuert seine sechste Amtsperiode an. Sein Konkurrent kommt aus der CSU. - Foto: Stengel

Rennertshofen (DK) Mit seiner Kandidatenvorstellung eröffnet der CSU-Ortsverband heute Abend den Kommunalwahlkampf in Rennertshofen. Die Freien Wähler wollen frühestens im Oktober in die heiße Phase gehen. Eines aber steht schon fest: "Ich trete wieder an", erklärte Bürgermeister Ernst Gebert.

Das sei der ausdrückliche Wunsch der Freien Wähler, wie der 57-Jährige, der damit seine sechste Amtsperiode ansteuert, gegenüber dem DONAUKURIER erklärte. Der Ortsverband habe ihn bereits zu einer erneuten Kandidatur aufgefordert. Dieser Bitte werde er auch Folge leisten.

Erfolgsgeschichte

Die Nominierungsversammlung sei frühestens im Oktober, "vielleicht wird es aber auch November werden", versichert der Amtsinhaber voller Gelassenheit. Lobende Worte für seine Arbeit erntet der Gemeindechef übrigens nicht nur aus seinem eigenen Lager, sondern auch von kommunalpolitischen Mitstreitern anderer Couleur.

Hinter Gebert, einer der sattelfestesten Gemeindechefs im weiten Umkreis, liegt eine beispielhafte politische Erfolgsgeschichte. Am 1. Mai 1978 gewann der damals 28-Jährige mit sensationellen 64 Prozent die Bürgermeisterwahlen gegen seinen Mitbewerber aus dem christsozialen Lager und zog ein ins Rathaus, in dem die noch junge Einheitsgemeinde erstmals unter einem Dach verwaltet wurde.

Polzer heißer Favorit

In den Jahren 1984, 1990 und 1996 gab es dann keinen Gegenkandidaten mehr für Gebert. Im Jahre 2002 bot dem Amtsinhaber Wolfgang Fürmann im Wahlkampf die Stirn. Er musste sich geschlagen geben: Gebert holte 74 Prozent der Stimmen, sein Herausforderer "so um die 26 Prozent", wie Fürmann sich heute erinnert.

Heute Abend wird er in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes ab 20 Uhr in der Gaststätte Di-Da im Gewerbegebiet neben den Anwärtern auf einen der 16 Sitze im Marktgemeinderat auch den Bewerber vorstellen, der als Bürgermeisterkandidat der Christsozialen in seine Fußstapfen treten wird. Als heißer Favorit wird Matthias Polzer aus Riedensheim gehandelt, vielen bekannt als Fidelitas-Faschingsprinz der Session 2006.

"Das entspricht den Regeln der Demokratie", erklärt Ernst Gebert, angesprochen auf seinen aller Voraussicht nach jungen Mitbewerber um den Chefsessel im Rathaus. Was die Kandidaten für den Marktgemeinderat betrifft – momentan hat die Gruppierung sieben Sitze im Gremium – verspricht der Bürgermeister: "Auf unserer Liste wird es sicher auch einige neue Gesichter geben."

Eigene Grünen-Liste

Neue Facetten will auch Grünen-Kreisvorsitzender Hartmut Dernedde in den Rennertshofener Wahlkampf bringen. Und gleichzeitig einen der vielen weißen Flecken, die es im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen in dieser Hinsicht noch gebe, von der Landkarte tilgen: "Wir treten mit einer eigenen Liste bei den Kommunalwahlen in Rennertshofen an", erklärte der Wortführer. Die Nominierung der Kandidaten soll spätestens im Dezember über die Bühne gehen. "Vier bis fünf Leute", schweben Dernedde vor, "so dass einfach mal ein Anfang gemacht ist". Vielleicht könne daraus ja auch einmal ein eigener Grünen-Ortsverband in Rennertshofen werden. Was die Frage eines Bürgermeisterkandidaten betrifft, so winkt der Wahl-Bertoldsheimer Hartmut Dernedde energisch ab: "Da hat man kaum Chancen. Der Herr Gebert bekommt seine Stimmen schon. Da braucht man sich keinen Illusionen hinzugeben."

In dieselbe Kerbe schlägt Heiner Müller, der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, der Ernst Gebert für seine Arbeit, "gerade auch was sein Fachwissen in verwaltungstechnischen Fragen betrifft", durchaus großen Respekt aus den Reihen der Sozialdemokraten zollt. Einem Gegenkandidaten attestiert er daher einen schweren Stand.

SPD in Planungsphase

Im Moment befände man sich in dem seit über 100 Jahren bestehenden SPD-Ortsverein mitten in den Vorbereitungen für die Nominierungsversammlung. 16 Namen sollen es auf der Liste werden, "im Moment stehen wir bei zwölf", erklärt Müller, dessen Partei mit Franz Heider und Anton Wiedemann derzeit zwei Gemeinderäte stellt, die auch am 2. März 2008 wieder auf den Stimmzetteln stehen werden, wie Müller versichert. Auch er selbst werde sich um einen der 16 Sitze bewerben.